DE2611041A1 - Retard-formulierung - Google Patents
Retard-formulierungInfo
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- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K9/00—Medicinal preparations characterised by special physical form
- A61K9/0012—Galenical forms characterised by the site of application
- A61K9/0053—Mouth and digestive tract, i.e. intraoral and peroral administration
- A61K9/0065—Forms with gastric retention, e.g. floating on gastric juice, adhering to gastric mucosa, expanding to prevent passage through the pylorus
Description
Patentanwälte . R ·,„
8000 Müfi-tan 00
LuciIe-Gtalu:-3tf. 22. TaJ. (053) 472947.
LuciIe-Gtalu:-3tf. 22. TaJ. (053) 472947.
RAN 4604/5
Die vorliegende Erfindung betrifft eine pharmazeutische Formulierung mit Retardeffekt, welche zur Herstellung fester
Arzneiformen zur oralen Verabreichung geeignet ist, und welche hydrodynamisch ausgeglichen ist, sodass die Massendichte dieser Formulierung in Kontakt mit Magensaft weniger als 1 ist, wobei die Formulierung auf dem Magensaft schwimmt und darauf schwimmen bleibt, bis praktisch das gesamte darin enthaltene Medikament
freigegeben ist. Die erwähnte Formulierung umfasst eine homogene Mischung eines oder mehrerer Medikamente, bis zu 80 Gew.% von therapeutisch inerten, pharmazeutisch annehmbaren Hilfsstoffen, bis zu 60 Gew.% eines fettartigen Materials mit
einem spezifischen Gewicht von weniger als 1 und einem genügenden Anteil eines Hydrocolloids oder eines Gemisches von Hydrocolloiden damit nach Kontakt mit dem Magensaft eine wasserundurchlässige Schicht an der Oberfläche dieser homogenen Mischung entsteht. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung dieser pharmazeutischen Formulierung, welches dadurch
Arzneiformen zur oralen Verabreichung geeignet ist, und welche hydrodynamisch ausgeglichen ist, sodass die Massendichte dieser Formulierung in Kontakt mit Magensaft weniger als 1 ist, wobei die Formulierung auf dem Magensaft schwimmt und darauf schwimmen bleibt, bis praktisch das gesamte darin enthaltene Medikament
freigegeben ist. Die erwähnte Formulierung umfasst eine homogene Mischung eines oder mehrerer Medikamente, bis zu 80 Gew.% von therapeutisch inerten, pharmazeutisch annehmbaren Hilfsstoffen, bis zu 60 Gew.% eines fettartigen Materials mit
einem spezifischen Gewicht von weniger als 1 und einem genügenden Anteil eines Hydrocolloids oder eines Gemisches von Hydrocolloiden damit nach Kontakt mit dem Magensaft eine wasserundurchlässige Schicht an der Oberfläche dieser homogenen Mischung entsteht. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung dieser pharmazeutischen Formulierung, welches dadurch
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2611U41
gekennzeichnet ist, dass man eine homogene Mischung von einem
oder von mehreren Medikamenten, bis zu 80 Gew.% an therapeutisch inerten, pharmazeutisch annehmbaren Hilfsstoffen,
bis zu 60 Gew.% eines fettartigen Materials mit einem spezifischen Gewicht von kleiner 1 und einem genügenden Anteil eines
Hydrocolloids oder eines Gemisches von Hydrocolloiden formt, sodass nach Kontakt mit dem Magensaft eine wasserundurchlässige
Schicht an der Oberfläche dieser homogenen Mischung entsteht.
Der Vorteil der Verabreichung einer Einzeldosis eines Medikamentes, welches den Wirkstoff über einen verlängerten
Zeitraum freisetzt im Gegensatz zur Verabreichung einer Anzahl Einzeldosen zu bestimmten Intervallen ist in der pharmazeutischen
Kunst längst bekannt, Der Vorteil für Patient und Kliniker, welcher darin besteht, dass über einen verlängerten
Zeitraum ein beständiger und einheitlicher Blutspiegel der Medikation besteht r ist ebenfalls bekannt. Bei den meisten
Retard-Formulierungen die in der pharmazeutischen Art bekannt sind, wird der Wirkstoff entweder mit verschiedenen Dicken
gewisser Sorten von relativ unlöslichem Material beschichtet oder in. ein steifes Gitter von harzigem Material eingebettet.
Der Hauptzweck solcher Zubereitungen ist die kontinuierliche Absorption des Wirkstoffs in der Blutbahn durch Ersatz des
verbrauchten Materials, wobei die Arzneiform den gastrointestinalen
Trakt des Patienten passiert.
Die oben kurz geschilderten herkömmlichen Wege zur Herstellung von Formulierungen mit Retard-Wirkung können nachteilig
sein, indem gewisse Klassen von Aktivsubstanzen aufgrund ihrer physiochemischen Eigenschaften und/oder geeigneten
Absorptionsorten für die Absorption während der Passage durch den Gastrointestinaltrakt nicht geeignet sind. Beispielsweise
werden die meisten sauren Medikamente grundsätzlich vom Magen absorbiert, während die meisten basischen Medikamente in erster
Linie von den Därmen absorbiert werden. Die meisten Medikamente verändern bei der Passage von den stark sauren Bedingungen des
b (J 9 8 A 2 I 1 0 7 2
-3- 2611CKI
Magens zu den neutralen bis alkalischen Bedingungen der Därme den Grad ihrer Löslichkeit. So z.B. sind Eisensalze im Magen
besser löslich als in den Därmen. Schliesslich gibt es Medikamente, z.B. Antacida, welche im Magen wirken sollen und daher
ihre heilsamen Eigenschaften verlieren, wenn sie in die Därme übertreten.
Im Hinblick auf die obigen Ausführungen wird klar, dass eine grosse Zahl von Medikamenten für herkömmliche Retard-Formulierungen,
welche nicht im Magen behalten werden und welche das Medikament in den Därmen freisetzen, nicht geeignet sind.
Es ist ebenfalls klar, dass eine Retard-Formulierung, welche im Magen verbleibt und welche das Medikament über einen verlängerten
Zeitraum im Magen freigibt für derartige Wirkstoffe ausgezeichnet geeignet ist. Eine derartige Retard-Formulierung
wird durch die vorliegende Erfindung geschaffen.
Das Retard-Prinzip, welches die pharmazeutische Formulierung der vorliegenden Erfindung
charakterisiert ist einzigartig, d.h. die Formulierung bleibt für eine ausgedehnte Zeit frei schwimmend auf dem Magensaft
während welcher Zeit praktisch das gesamt Medikament freigesetzt wird. Obwohl mehrere Retard-Mechanismen bekannt sind
und auch das Konzept einer schwimmenden Formulierung bekannt ist, existiert kein Anhaltspunkt für die Anwendung des Schwimmeffektes
für Retard-Formulierungen, wie dies bei der vorliegenden Erfindung der Fall ist.
Beispielsweise wird im U.S. Patent 3,418,999 eine Tablette erwähnt, welche schwimmend ist. Die Schwimmfähigkeit
dieser Tablette ist jedoch nur erwähnt als Hilfssmittel zum Schlucken und es ist kein"Anhaltspunkt enthalten, dieses Schwimmprinzip
bei Retard-Formulierungen anzuwenden. Darüber hinaus müssen die Tabletten gemäss dem erwähnten U.S. Patent eine
ursprüngliche Dichte von weniger als 1 haben, wogegen die Tabletten gemäss der vorliegenden Erfindung nicht derart
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limitiert sein müssen.
Das Konzept einer Tabletten, welche in Kontakt mit Magensaft aufquillt ist ebenfalls bekannt. Beispielsweise werden im
U.S. Patent 3,574,820 Tabletten beschrieben, welche im Kontakt mit Magensaft zu einer Grosse aufschwellen, dass sie den
Pylorus nicht passieren können und deshalb im Magen verbleiben. Es ist ganz klar, dass diese Tabletten nicht schwimmen, denn
falls sie schwimmen würden, wäre ihre Grosse bezüglich der Passage des Pylorus ohne Konsequenz.
Die Einverleibung eines quellbaren Hydrocolloids in eine Retard-Tablette ist ebenfalls bekannt. Im U.S. Patent
3,147,187 wird die Einverleibung eines quellbaren Gummis oder eines proteinhaltigen Materials in eine Retard-Tablette beschrieben,
wobei diese Massnahme bei der Auflösung der Tablette helfen soll, damit eine grössere Oberfläche zur Verdauung
kommt. Im genannten U.S. Patent ist jedoch keine Angabe, dass diese Tabletten zum Schwimmen bestimmt sein sollen. Dies wird
weiter durch die Tatsache klar, dass alle Bestandteile in einet Schmelze vereinigt werden, welche nachher gekühlt und
granuliert wird. Das Hydrocolloid wird demnach in der Art herkömmlicher Tablettenbindemittel formuliert, ganz im Gegensatz
zur vorliegenden Erfindung, wo das Hydrocolloid in trockener einheitlicher Form zur Formulierung gegeben wird, wobei es
die Funktion erfüllt, die Schwimmfähigkeit der Tablette zu fördern.
Schliesslich wird im U.S. Patent 3,065,143 die Verwendung eines Hydrocolloides in Retard-Tabletten beschrieben,
bei denen an der Oberfläche der Tablette eine wasserundurchlässige Schicht entsteht, welche nach und nach erodiert und
so.den Wirkstoff über einen verlängerten Zeitraum freigibt. Im erwähnten U.S. Patent ist jedoch kein Anhaltspunkt zu finden,
dass dieses Phänomen dazu verwendet werden könne, eine hydrodynamisch ausgeglichene Tablette zu erzielen, welche während
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einer ausgedehnten Zeit auf dem Magensaft schwimmt, wie dies gemäss vorliegender Erfindung der Fall ist.
Gemäss vorliegender Erfindung werden Formulierungen zur
Herstellung fester Retard-Formen zur oralen Verabreichung geschaffen, welche hydrodynamisch ausgeglichen sind und im Kontakt
mit Magensaft eine Massendichte (spezifisches Gewicht) von weniger als 1 aufweisen und deshalb auf dem Magensaft, welcher
ein spezifisches Gewicht von zwischen 1,004 und 1,010 aufweist, schwimmen. Die Retard-Formulierungen gemäss vorliegender Erfindung
umfassen eine homogene Mischung eines oder mehrerer Medikamente mit einem oder mehreren hydrophilen Hydrocolloiden,
welche in Kontakt mit dem Magensaft bei Körpertemperatur eine weiche gelatinöse Masse an der Oberfläche des Gemisches bilden,
wobei sich die Mischung leicht ausdehnt und so eine Massendichte (spezifisches Gewicht) von weniger als 1 erreicht. Der
Wirkstoff wird von der Oberfläche dieser gelatinösen Masse langsam freigesetzt, wobei die Masse aufgrund ihrer Schwimmfähigkeit
auf dem Magensaft schwimmen bleibt. Nachdem schliesslich praktisch das gesamte Medikament freigesetzt worden ist,
verschwindet die gelatinöse Masse. Die Retard-Formulierung gemäss vorliegender Erfindung wird oral in Form von Tabletten oder
Kapseln, z.B. Hart- oder Weichegelatinekapseln, verabreicht.
Nach der oralen Einnahme von pharmazeutischen Formulierungen gemäss der vorliegenden Erfindung wird eine vorhandene
Kapselhülle oder Tablettenfilmschicht aufgelöst, wobei der Inhalt in Kontakt mit dem Magensaft gelangt. Nach dem Kontakt
mit dem Magensaft wird das äusserste hydrophile Colloid hydratisiert und bildet eine äussere Schicht, welche die Kapselform
oder die Tablette zusammenhält und deshalb die Zerstörung der Masse verhindert„ Diese hydratisierte/Schicht wird nachher langsam
gelöst und lässt Wirkstoff frei. Eine Freisetzung von Wirkstoff ist auch gegeben durch ein Auslaugen an oder bei der
Oberfläche der Masse. Sobald eine neue Oberfläche dem Magensaft
ausgesetzt wird erfolgt Hydratisierung,wobei die Einheit der Schicht beibehalten wird. Dieses Verfahren wird kontinuierlich
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wiederholt bis praktisch der gesamte Wirkstoff ausgelaugt ist. Darauf löst sich die verbleibende Matrix, welche nach wie vor
auf dem Magensaft schwimmt und verschwindet.
Es wurde gefunden, dass das mit der Retard-Formulierung gemäss vorliegender Erfindung erreichte Freisetzungsverhalten
und die erzielten Blutspiegel gegenüber bekannten Retard-Mechanismen Vorteile aufweisen. Dies insbesondere wenn die
enthaltenen Medikamente hauptsächlich im Magen oder Duodenum absorbiert werden bzw. dort ihre therapeutische Wirksamkeit
entfalten. Retard-Formulierungen hergestellt gemäss vorliegender Erfindung bringen unerwarteter Weise optimale Blutspiegel mit
gewissen Medikamenten, wie z.B. Chlordiazepoxyd. Die Resultate mit Chlordiazepoxyd waren bekannten Retard-Formulierungen,
welche früher untersucht wurden, überlegen, indem die früheren Formulierungen ungenügende Blutspiegel bewirkten. Darüber hinaus
schafft die Retard-Formulierung gemäss vorliegender Erfindung überraschenderweise ein ausgezeichnetes Mittel für die
Verabreichung von Antiacida über einen verlängerten Zeitraum.
Für die Retard-Formulierung gemäss vorliegender Erfindung geeignete Hydrocolloide umfassen ein oder mehrere natürliche,
teilweise oder ganz synthetische anionische oder vorzugsweise nicht-ionische hydrophile Gummis, modifizierte celluloseartige
Substanzen oder proteinartige Substanzen wie z.B. Acacia, Tragacanthgummi, Locust bean gum, Guargummi, Karayagummi,
Agar, Pektin, Carrageen, lösliche und unlösliche Alginate, Methylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Hydroxyäthylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose, Carboxypolymethylen (Carbopol-Cabot Corporation), Gelatine,
Casein, Zein, Bentonit, Veegum (R. T. Vanderbilt Co.) und dergleichen. Ein gemäss vorliegender Erfindung bevorzugtes Hydrocolloid
ist Hydroxypropylmethylcellulose. Die Verwendung dieses Materials in pharmazeutischen Zubereitungen ist bekannt. So
z.B. wird im U.S. Patent 3,555,151 die Verwendung derartiger Hydrocolloide in Antacida Retard-Formulierungen beschrieben.
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Um die vorliegende Erfindung erfolgreich zu vollziehen, muss das verwendete Hydrocolloid in saurem Medium, z.B. in
Magensaft mit einem pH gleich wie O,IN Salzsäure, d.h. einem
pH von ungefähr 1,2, hydratisieren. Weiterhin ist wichtig, dass obwohl die ursprüngliche Massendichte der Formulierung gemäss
vorliegender Erfindung grosser als 1 sein kann - die Formulierung hydrodynamisch ausgeglichen ist und in Kontakt mit dem
Magensaft eine Massendichte von weniger als 1 aufweist, damit die Schwimmfähigkeit garantiert ist. Es bestehen eine Menge von
Methoden mit denen die Freigaberate des Wirkstoffes aus der Retard-Formulierung gemäss vorliegender Erfindung eingestellt
werden kann. Eine erste Methode besteht in der Wahl eines bestimmten Hydrocolloids oder eines Gemisches von Hydrocolloiden,
welche die Freigaberate beeinflussen. So z.B. hydratisieren hoch viskose Hydrocolloide, z.B. Methylcellulose 60 HG, 4000 cps,
langsamer als nieder viskose Hydrocolloide, z.B. Methylcellulose 60 HG, 10 cps, und behalten daher über eine längere Zeit eine
weiche Masse. Weiter können der Formulierung essbare, pharmazeutisch inerte fettige Materialien mit einem spezifischen Gewicht
von weniger als 1 beigefügt werden, wobei die hydrophilen Eigenschaften der Formulierungen vermindert und deshalb
die Schwimmfähigkeit der Formulierung erhöht werden. Beispiele solcher Materialien umfassen: eine gereinigte Qualität von
Beeswax; Fettsäuren; langkettige fettige Alkohole wie z.B.
Cetylalkohol, Myristylalkohol, Stearylalkohol, Glyceride wie Glycerylester von Fettsäuren oder hydrierten aliphatischen
Säuren wie z.B. Glycerylmonostearat, Glyceryldistearat, Glycerylester von hydriertem Castoröl und dergleichen; OeIe wie
Mineralöl und dergleichen.
Den Retard-Formulierungen gemäss vorliegender Erfindung können zusätzlich auch essbare, nicht-toxische Ingredienzien,
welche bei der Zubereitung pharmazeutischer Formulierungen bekannt sind, einverleibt werden, wie z.B. Excipientien,
Konservierungsmittel, Stabilisierungsmittel, Tablettierungsgleitmittel und dergleichen. Wahl und Anteil solcher zu verwendender
Materialien liegen im Bereich des Wissens des Fach-
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manns. Es muss jedoch beachtet werden, dass solche herkömmliche
pharmazeutische Hilfsstoffe, welche einen negativen Einfluss auf das hydrodynamische Gleichgewicht der Retard-Formulierung
gemäss vorliegender Erfindung haben könnten, für die Zwecke der vorliegenden Erfindung nicht geeignet sind.
Der Anteil an Wirkstoff oder an Wirkstoffgemischen in
der Retard-Formulierung gemäss vorliegender Erfindung kann über einen weiten Bereich variieren, d.h. von ungefähr 0,1 Gew.% bis
ungefähr 90 Gew.%. Der Anteil an Wirksubstanzen ist gewöhnlich zwischen ungefähr 5 Gew.% bis 50 Gew.%. Die Faktoren, welche
den Anteil der Wirksubstanzen in der Retard-Formulierung gemäss vorliegender Erfindung bestimmen sind z.B. der Anteil der erforderlich
ist, um die volle therapeutische Dosierung zu gewähren, die Massendichte davon, die hydrophilen oder hydrophoben
Eigenschaften davon, die Stabilität davon und dergleichen. Diese Eigenschaften sind bekannt oder für den Fachmann leicht
feststellbar. Die Formulierungsrichtlinien, die zu beachten sind, um irgendeinen therapeutisch aktiven Stoff in eine Retard-Formulierung
gemäss vorliegender Erfindung einzuverleiben, liegen ebenfalls im Wissen des Fachmanns.
Der Anteil des vorhandenen Hydrocolloidbestandteils in
der Retard-Formulierung gemäss vorliegender Erfindung kann ebenfalls über einen'weiten Bereich, d;h. von ungefähr 5 Gew.% bis
ungefähr 99,9 Gew.% variieren. Der Anteil an Hydrocolloidingrediens, welcher verwendet wird, variiert in Relation zu Anteil
und Eigenschaften von Wirkstoff und inerten pharmazeutischen Hilfsstoffen. Im allgemeinen beträgt der Anteil an Hydrocolloid
zwischen ungefähr 20 Gew.% und ungefähr 75 Gew.%.
Wenn fettartiges Material oder ein Gemisch davon in der Retard-Formulierung gemäss vorliegender Erfindung vorhanden
ist, so umfasst dieses Material bis zu ungefähr 60 Gew.% der gesamten Formulierung. Sofern die Formulierung ein fettartiges
Material enthält ist dieses Material im allgemeinen in einem Anteil von ungefähr' 5 Gew.% bis ungefähr 30 Gew.% vorhanden.
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■ Der Anteil des fettartigen Materials, welches verwendet wird, wird
gesteuert durch den Anteil und die physikalischen Charakteristik^ von sowohl dem Wirkstoff wie dem Hydrocolloid mit dem Ziel,
eine hydrodynamisch ausgeglichene Formulierung zu erzielen, d.h. eine Formulierung, welche im Magensaft eine Massendichte (spezifisches
Gewicht) von weniger als 1 erreicht.
Der Anteil von gegebenenfalls vorhandenen, essbaren, inerten pharmazeutischen Hilfsstoffen in der Retard-Formulierung gemäss
vorliegender Erfindung variiert ebenfalls im Zusammenhang mit den Anteilen und physikalischen Eigenschaften der andern
Ingredienzien. Materialien, welche ihrerseits eine Massendichte
von weniger als 1 aufweisen, werden die Schwimmfähigkeit der Formulierung erhöhen. Viel wichtiger ist, dass es möglich ist,
durch die Wahl von inerten pharmazeutischen Hilfsstoffen die Freisetzungsrate der Formulierung zu modifizieren. So z.B.
erhöhen lösliche Excipientien, z.B. Lactose, Mannit und dergleichen, die Freisetzungsrate wogegen unlösliche Excipientien,
z.B. Dicalciumphosphat, Terra-alba und dergleichen eine Verminderung
bewirken. Sofern solche pharmazeutischen Hilfsstoffe
in der Formulierung gemäss vorliegender Erfindung verwendet werden, können sie bis zu 80 Gew.% der endgültigen Formulierung
ausmachen. Im allgemeinen sind solche konventionelle pharmazeutische Hilfsstoffe in Anteilen von ungefähr 5 Gew.% bis
ungefähr 60 Gew.% der Formulierung vorhanden. Verwendung und Wahl solcher Materialien liegen im Wissen des Fachmanns, doch
müssen die Prinzipien der vorliegenden Erfindung angewendet werden.
Die hydrodynamisch ausgeglichenen Retard-Formulierungen gemäss vorliegender Erfindung werden nach an sich bekannten
Methoden hergestellt. Sofern die Formulierung gemäss der Erfindung in Form von Kapseln verabreicht werden ist lediglich
erforderlich, dass man alle Ingredienzien gut mischt und mahlt oder verkleinert, um ein homogenes Gemisch von relativ kleiner
Partikelgrösse zu erhalten. Um ein sauberes Füllgewicht in der
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Kapsel zu erreichen muss jedoch gelegentlich die konventionelle Technik des Zusammenklumpens, Nassgranulieren oder Extrudierens
angewendet werden. Das erhaltene Gemisch wird dann in geeignete pharmazeutische Kapseln gefüllt, wobei Hartgelatinekapseln
bevorzugt sind. Die Kapsel sollte vollständig gefüllt sein. Die Richtlinien zur Erzielung dieses Effektes liegen im Wissen
des Fachmanns.
Sofern die Formulierungen gemäss vorliegender Erfindung
in Form von Tabletten verabreicht werden, werden diese Tabletten in an sich bekannter Weise hergestellt. In vielen Fällen
ist es notwendig die Technik der nassen Granulierung mit anschliessender Pressung der Tabletten zu benutzen. Sofern jedoch
die physikalischen Eigenschaften der Bestandteile dies erlauben, können Tabletten auch durch direktes Vorpressen einer
homogenen Mischung der Ingredienzien hergestellt werden. Solche Tabletten enthalten konventionelle Tablettierungsgleitmittel
und können ebenfalls andere pharmazeutische Hilfsstoffe enthalten,
sofern diese die früher erwähnten Kriterien erfüllen. Es ist zu beachten, dass viele der Hydrocolloide, welche gemäss
der Praxis der vorliegenden Erfindung verwendet werden, auch herkömmlicherweise bei der Zubereitung pharmazeutischer Formulierungen
als Tablettenbindemittel verwendet werden, und als solche in Form einer Lösung oder Dispersion in einem geeigneten
Lösungsmittel der Tablettenformulierung einverleibt werden.
Gemäss Praxis der vorliegenden Erfindung wird jedoch der Hydrocolloidbestandteil der Formulierung in trockener Form einverleibt,
damit er von der nassen Granulierungstechnik - sofern diese verwendet wird - ausgeschlossen ist. Ein kleiner Prozentsatz
an Hydrocolloidbestandteil kann jedoch in Uebereinstimmung mit herkömmlichen Techniken als Tablettenbindemittel verwendet
werden. Sofern ein solches Hydrocolloid in herkömmlicher Weise als Tablettenbindemittel verwendet wird und in Form einer
Lösung mit der Formulierung vereinigt wird, erleichtert ein solches Hydrocolloid die Schwimmfähigkeit der so hergestellten
Tabletten nicht.
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Tabletten gemäss der vorliegenden Erfindung können auf
herkömmlichen Tablettierungsmaschinen hergestellt werden. Kritisch ist jedoch, dass die Tabletten nicht zu einem Grad von
Härte verpresst werden, dass sie in Kontakt mit Magensaft nicht mehr eine Massendichte von weniger als 1 erreichen. Gemäss der
vorliegenden Erfindung schwimmen auch Tabletten auf dem Magensaft, welche ursprünglich eine Dichte von grosser als 1 aufweisen.
Diese Schwimmfähigkeit ist 'Jas Resultat der Kombination von einerseits der Erhöhung des Massenvolumens der Tablette,
wenn sie in Kontakt mit dem Magensaft kommt bedingt durch das Hydratisieren und Aufschwellen der Hydrocolloidpartikel an der
Tablettenoberfläche einerseits und der Tatsache, dass die im Tablettenzentrum entstehenden internen Lücken durch die von den
Hydrocolloidpartxkeln geformten Schicht trocken bleiben. Es ist deshalb kritisch, dass die Tabletten nicht zu einem solchen
Grad von Härte verpresst werden, dass die Porosität stofflich reduziert wird und dass die Hydrocolloidpartikel an der Tablettenoberfläche
nicht so dicht zusammengedrängt werden, dass eine rasche Hydratisierung verzögert wird. Es ist zu beachten, dass die
maximale Härte, welche erforderlich ist, um eine Tablette mit einer Initialdichte von grosser als 1 zu erreichen, sowohl von
gesagter Initialdichte dieser Tablette sowie von der Grosse der Tablette abhängt. Die Härte für eine Tablette liegt zwischen
dem Maximum, bei welchen eine schwimmende Tablette gemäss Lehre der vorliegenden Erfindung hergestellt werden kann und einem
Minimum, welches durch pharmazeutische Stabilitätstest während des Versands und dergleichen bedingt ist. Dieser Härtebereich
kann durch pharmazeutische standard-Härtemessungen leicht bestimmt
werden, wobei gleichzeitig die Schwimmfähigkeit von Tablettenproben verschiedener Härte im Magensaft getestet
werden kann. Solche Bestimmungen gehören zum Wissen des Fachmanns .
Als Wirkstoff oder Wirkstoffkombination für die Retard-Formulierung
gemäss vorliegender Erfindung kommen alle in Frage, welche für orale Administration geeignet sind und für welche
eine Retard-Therapie medizinisch empfehlenswert ist. Es ist
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klar, dass die vorliegende Erfindung nicht auf bestimmte Wirkstoffe
oder Klassen von Wirkstoffen begrenzt ist. Im weitern ist die Retard-Formulierung gemäss vorliegender Erfindung nicht
beschränkt auf Medikamente, welche hauptsächlich im Magen absorbiert werden, da gefunden wurde, dass die Pomulierung ebenfalls
wirksam ist mit Medikamenten, welche von den Därmen absorbiert werden, wie z.B. Chlorpheniraminmaleat. Die Retard-Formulierung
gemäss vorliegender Erfindung kann klarerweise nicht bei Medikamenten verwendet werden, welche säureempfindlich
sind. Zu den verschiedenen Klassen von Wirkstoffen, welche vorteilhafterweise in Retard-Form verabreicht werden, gehören
z.B. die Antibiotika, z.B. Penicillin, Cephalosporin und Tetracyclin, Catacholamine, wie z.B. Epinephrin und die Amphetamine,
Analgetika, z.B. Aspirin, Sedativa, z.B. die Barbiturate, Antikonvulsiva, Antibrechmittel, Muskelrelaxantxen, Hypotensiva,
die Vitamine und dergleichen. Es wird in der Literatur berichtet, dass die durch Aspirin verursachte Magenreizung durch
den Kontakt dieser sehr sauren Substanz mit den Magenwänden bedingt ist. Aus diesem Grund ist die Formulierung gemäss vorliegender
Erfindung besonders geeignet für die Verabreichung von Aspirin, da die Formulierung auf dem Magensaft schwimmend
bleibt.
Eine Klasse von Wirkstoffen, welche für die Retard-Formulierung gemäss vorliegender Erfindung besonders geeignet ist,
sind die Benzodiazepine, z.B. Chlordiazepoxyd, Diazepam, Oxazepam, Bromazepam und dergleichen. Es ist beachtenswert,
dass nach einer Anzahl erfolgloser Versuche mit bekannten Retard-Mechanismen überlegene Resultate mi t Chlordiazepoxyd
erzielt wurden unter Verwendung der Formulierung gemäss vorliegender Erfindung. Bei den Benzodiazepinen wird die Formulierung
gemäss vorliegender Erfindung vorzugsweise in die Form einer Kapsel gebracht.
Die Retard-Formulierung gemäss vorliegender Erfindung ist ebenfalls besonders geeignet bei der Verabreichung von Wirkstoffen,
welche nur im Magen oder dem obern Teil der Därme
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absorbiert werden, wie z.B. Eisensalze,wie Eisenfuramat oder
für Wirkstoffe, welche ihren therapeutischen Einfluss im Magen ausüben, wie z.B. Antacida wie Oxyde, Hydroxyde und Carbonate
von Magnesiumaluminiumhydroxyd, Magnesiumtrisilikat und dergleichen. Sofern solche Substanzen Kohlendioxyd erzeugen, werden
die Blasen durch die hydratisierte äußere Schicht eingefangen und erhöhen so die Schwimmfähigkeit der Formulierung. Anteile an
Kohlendioxyd erzeugenden Basen können auch in nicht Antacida-Formulierungen verwendet werden, um die Schwimmfähigkeit zu
erhöhen. Es liegt weiterhin im Rahmen der vorliegenden Erfindung die hydrodynamisch ausgeglichene Formulierung gemäss vorliegender
Erfindung als eine Schicht einer Zweischichttablette zu verabreichen. Die andere Schicht enthält den Wirkstoff in einer konventionellen
Formulierung frei von die Wirkstoffabgabe verzögernden
Ingredienzien. Diese einzigartige Tablette bewirkt nach Einnahme eine sofortige Freisetzung von Wirkstoff und die Bildung
einer schwimmenden Schicht, welche den freizusetzenden Wirk-;
stoff enthält, und über eine Zeitperiode im Magen zurückbehalten wird. Eine solche einzigartige Zweischichttablette ist besonders
geeignet für die Verabreichung von Antacida.
Es wurde gefunden, dass die Retard-Formulierung gemäss vorliegender
Erfindung auf dem Magensaft schwimmend bleibt, ungeachtet davon, ob Tenside oder Nahrungsmittel
vorhanden sind. Vielter wurde gefunden, dass die Wirksamkeit eines Wirkstoffes bei Verwendung der Retard-Formulierung gemäss
vorliegender Erfindung unabhängig vom Absorptionsort des einzelnen Wirkstoffes ist. Bei Hunden, welchen Bariumsulfat enthaltende
Kapseln in der Formulierung gemäss vorliegender Erfindung verabreicht wurden, konnte durch Röntgenstrahltechnik gezeigt
werden, dass die Formulierung auf dem Magensaft schwimmen bleibt und nicht an den Magenwänden klebt.
Die folgenden Beispiele illustrieren die Erfindung.
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Eine Chlordiazepoxyd enthaltende Kapsel wird wie folgt
hergestellt:
Ingredienzien | Gesamtgewicht | mg/Kapsel |
Chlordiazepoxyd | 30,6 | |
Hydroxypropylmethylcellulose, 4000 cps | 100,4 | |
Lactose wasserfrei | 30,0 | |
Sterotex K* | 58,0 | |
Talk | 50,0 | |
Magnesiumstearat | 6,0 | |
275,0 |
* Ein hydriertes Baumwollsamenöl hergestellt durch Capital City Products, Columbus, Ohio.
Das Chlordiazepoxyd, die Methylcellulose und die Lactose
werden in einem geeigneten Mischer homogen vermischt, worauf die Mischung bei hoher Geschwindigkeit durch eine Verkleinerungsmaschine geleitet wird. Hierauf wird das Sterotex K, der Talk
und das Magnesiumstearat zur Mischung gegeben, worauf während
weiteren 5 Minuten vermischt wird. Die Mischung wird dann bei hoher Geschwindigkeit durch eine Verkleinerungsmaschine geleitet.
Das Misch- und Mahlvorgehen wird wiederholt und die Mischung wird in undurchsichtige rosa Kapseln der Grosse 2 gefüllt.
Die so erhaltenen Kapseln wurden zur Bestimmung der Freisetzungsraten in vitro in künstlichem Magensaft nach der
"rotating bottle technique" geprüft. Die Ergebnisse dieser Tests gehen aus der folgenden Tabelle I hervor.
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Prozent an freigesetztem Wirkstoff Zeit (Stunden) Magensaft (pH 1,2)
O | O |
1 | 39 |
2 | 61 |
3,5 | 86 |
5 | 94 |
7 | 100 |
Beschleunigte chemische Stabilitätstests bei 550C,
im Lichttest und bei 37°C/85% relativer Luftfeuchtigkeit in beiden Fällen in bernsteinfarbenen und Polyäthylenflaschen
mit einem Silicagelstopfen zeigten, dass die Kapseln eine annehmbare Stabilität aufweisen.
Proben der oben erwähnten Kapseln wurden im Vergleich mit drei herkömmlichen Kapseln je enthaltend 10 mg Chlordiazepoxyd
und bei 0, 4 und 8 Stunden verabreicht in vivo an Menschen getestet. Die Resultate gehen aus der Tabelle II hervor.
(J 9 B /♦ 2 I 1 0 7 2
Zeit zur Erzielung maximaler Blutspjegel (Stunden)
Blutspiegel-Höhe (gamma/ml)
Gesamtfläche unter der Blutspiegelkurve
Mittelwert Bereich Anzahl Test-Personen
9,6 (4-15) 6 1,06
(0,064-1,87) 6
27
(20,2-34,0) 6
mg-Kapseln bei 0, 4 und Stunden eingenommen
Mittelwert Bereich Anzahl Test-Personen
9,4
(5,5-15) 17 1,04
(0,64-1,73) 17
24,5
(10,1-60,6) 17
Aus den obigen Daten wird klar, dass die Retard-Kapsel im Resultat sehr gut übereinstimmt mit der Verabreichung von
Einzeldosiskapseln.
Eine antianämische Retard-Kapsel wird wie folgt hergestellt:
Eisenfumarat 150
Hydroxypropylmethylcellulose, 4000 cps 100
Lactose 100
Talk 40
Magnesiumstearat 10
Gesamtgewicht 400
Das Eisenfumarat, die Hydroxypropylmethylcellulose und die Lactose werden homogen gemischt und bei mittlerer Geschwindigkeit
durch eine Verkleinerungsmaschine geleitet. Der Talk und das Magnesiumstearat werden mit einem Aliquot der
ursprünglichen Mischung gemischt, durch ein 60-Maschen-Sieb gesiebt und dann zum Rest der ursprünglichen Pulvermischung
gegeben. Die Formulierung wird dann während weiteren 15 Minuten gemischt und in Kapseln der Grosse Nr. 1 abgefüllt.
Die Auflösungsrate der Kapsel wurde nach der modifizierten NF-Methode bei 40 Umdrehungen in der Minute in Magensaft geprüft.
Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle III gegeben.
B 0 9 8 Λ 2 / 1 072
Prozentsatz von freigesetztem Wirkstoff
Zeit (Stunden) Magensaft (pH 1,2)
Zeit (Stunden) Magensaft (pH 1,2)
O | O |
1 | 45 |
2 | 85,7 |
3 | 98,6 |
Die Kapsel verblieb schwimmend während dem Test. Die Freisetzung von Eisenfumarat aus Kapseln, welche in einem Medium
mit verändertem pH geprüft wurden, war aufgrund der geringen Löslichkeit von Eisenfumarat in relativ höheren pH-Medien sehr
gering. Solche Testresultate zeigen den Effekt von Eisenfumarat in konventionellen Retard-Formulierungen, welche nicht im
Magen zurückgehalten werden.
Antacida-Retard-Kapseln werden wie folgt hergestellt: Ingredienz ien mg/Kapsel
FMA-Il* 254,7
Magnesiumoxyd, leicht 127,0
wasserhaltige Lactose 20,3
Hydroxypropylmethylcellulose, 4000 cps 63,0
Gum Karaya, Stein Hall 31,0
Talk, Tablettenqualität 24,0
Magnesiumstearat 5,0
Gesamtgewicht 525,0
* Aluminiumhydroxyd-Magnesiumcarbonat-Copräzipitat - Reheis Co., Berkley Heights, New Jersey.
609842/1072
Das FMA-Il, Magnesiumoxyd leicht, Lactose und Magnesiumstearat
werden während 10 Minuten in einem geeigneten Mischer vermischt und dann durch eine Verkleinerungsmaschine geleitet. Das Gemisch
wird dann zerklumpt und brikettiert. Die Presslinge werden in einer Vdkleinerungsmaschine verkleinert, worauf die erhaltenen
Körner mit den übrigen Ingredienzien gut durchmischt werden, worauf man die Mischung unter Verwendung herkömmlicher
Kapselfüllmaschinen in Kapseln der Grosse Nr. 0 einfüllt.
Da das Federal Register keine spezifische Methode zur Testung von Retard-Antacida-Formulierungen bietet wurden die
Kapseln der folgenden Methode geprüft. Eine Kapsel wird in eine 300 ml 0,1N Salzsäure enthalende Flasche gegeben, worauf
die Flasche verschlossen und mit 40 Touren pro Minute rotiert wird. Nach einer bestimmten Zeit wird eine 50 ml-Probe entnommen
und mit 0,1N Natronlauge auf pH 3,5 titriert, welcher Wert der Neutralisationspunkt ist, der im Federal Register
für die Neutralisierungsfähigkeit von Säuren angegeben wird. Die erhaltenen Resultate sind in Tabelle IV angegeben.
Die Kapseln verblieben während dem Versuch schwimmend.
Tabelle IV Zeit Freigabe des Antacidums
1. Stunde 42,1%
2. Stunde 96,7%
3. Stunde 104%
60984 2/107 2
2811041
Aspirin-Retard-Kapseln wurden wie folgt hergestellt: Ingredienzien mg/Kapsel
Acetylsalicylsäure, mikronisiert 400
wasserfreies Dicalciumphosphat 20
Hydroxypropylcellulose 40
Tragacanth 100
Gesamtgewicht 560
Alle Ingredienzien mit Ausnahme des Tragacanths werden gründlich durchmischt und durch eine Verkleinerungsmaschine geleitet.
Das Gemisch wird mit wasserfreiem Aethanol granuliert, getrocknet und gemahlen. Das Tragacanth wird dann mit der
Mischung vermischt und das ganze wird in Kapseln der Grosse Nr. 0 abgefüllt. Es wurde gefunden, dass die Kapseln auf dem
Magensaft schwimmend verbleiben.
Riboflavin enthaltene Retard-Kapseln wurden wie folgt hergestellt:
Riboflavin Typ S* | Ge s amtgewi cht | 15 |
Hydroxypropylmethylcellulose | 110 | |
Lactose | 120 | |
Talk | 30 | |
Magne s iums tearat | 5 | |
280 |
* Eine Art Riboflavin, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass sie weniger löslich und mehr kristallin ist, als
Riboflavinphosphat
fJ fl 9 U U J I 1 0 7 2
Alle Ingredienzien werden gründlich gemischt und in Gelatinekapseln der Nr. 2 abgefüllt. Die Freigaberate im Magensaft
wurde nach de modifizierten NF-Methode bei 40 Umdrehungen in der Minute festgestellt. Die erhaltenen Resultate sind in
der folgenden Tabelle V enthalten.
Tabelle V Zeit (Stunden) % an freigesetztem Wirkstoff
1/2 34
1 45,3
2 62,6
3 1/2 84,7 5 92,6
Die Kapseln verblieben während des Testes schwimmend.
Riboflavin enthaltende Retard-Kapseln wurden wie folgt
hergestellt:
Riboflavin, Typ S | Ges amtgewi cht | 15 |
Guar Gum | 100 | |
Mannitol Pulver | 75 | |
Maisstärke | 60 | |
Tragacanth | 30 | |
280 | ||
B09842/ 1 072
Alle Ingredienzien mit Ausnahme des Tragacanths werden vereinigt und in einem geeigneten Mischer vermischt. Das erhaltene
Gemisch wird mit einer Mischung gleicher Teile Wasser und Aethylalkohol granuliert. Das nasse Granulat wird durch
eine Verkleinerungsmaschine geleitet. Das Granulat wird dann getrocknet und wieder durch eine Verkleinerungsmaschine geleitet.
Das Tragacanth wird trocken zum Granulat gegeben, worauf das ganze sorgfältig gemischt und in Gelatinekapseln der Grosse
Nr. 2 abgefüllt wird. Die Freisetzungsrate der Kapsel wurde nach der modifizierten NF-Methode bei 4O Umdrehungen in der
Minute bestimmt. Die Resultate sind in der Tabelle VI wiedergegeben .
Tabelle VI | |
Zeit (Stunden) | % an freigesetztem Wirkstoff |
1/2 | 54,5 |
1 | 59,5 |
2 | 65,6 |
3 1/2 | 78,5 |
5 | 88,8 |
Die Kapseln verblieben während dem Experiment schwimmend.
609842/1072
Riboflavin enthaltende Tabletten wurden aus der folgenden Formulierung hergestellt:
Riboflavin-5'-phosphatnatrium * 21,4
Methylcellulose, 4000 cps 70,0
Mannit 25,0
Natriumcarboxymethylcellulose, hochviskös 110,0
Hydroxypropylmethylcellulose, 4000 cps 60,0
Polyvinylpyrrolidon 20,0
Aethylcellulose 10 cps 80,6
Talk 10,0
Magnesiumstearat 3,0
Gesamtgewicht 400,0
* enthält 2% an Gewichtsüberschuss.
Das Riboflavin und die Natriumcarboxymethylcellulose werden gut durchmischt und mit dem Polyvinylpyrrolidon ab einer
10 Gew.%igen Lösung in Alkohol granuliert. Die übrigen Ingredienzien mit Ausnahme des Talks und des Magnesiumstearats
werden gut durchmischt und durch eine Verkleinerungsmaschine geleitet. Das Granulat wird mit der Mischung vereinigt und gut
durchmischt. Der Talk und das Magnesiumstearat werden darauf zugegeben und die gesamte Mischung wird homogen vermischt und
unter Verwendung von biconvexen Stempeln zu Tabletten verpresst. Die Tabletten werden zu einer Härte von 4-6 Strong-Cobb-Einheiten
(SCE) verpresst, und es wurde gefunden, dass die Härte 10 SCE nicht übersteigen darf. Es wurde gefunden, dass Tabletten
mit 4 SCE sofort auf künstlichem Magensaft schwimmen, wogegen Tabletten mit 6 SCE temporär sinken, bevor sie die Oberfläche
erreichen. Tabletten mit 10 SCE waren nicht schwimmend.
B 0 9 8 4 2 I 1 0 7 2
Für Kontrollzwecke wurden Gelatinekapseln mit der folgenden Formulierung gefüllt:
Ingredienzien | mg/Kapsel |
Riboflavin-5'-phosphatnatrium | 21,4 |
Maisstärke | 73,6 |
wasserhaltige Lactose | 150,0 |
Talk | 30,0 |
Magnes iumstearat | 5,0 |
Gesamtgewicht 280,0
Es wurden in vitro Freisetzungstests nach der modifizierten NF-Methode bei 40 Umdrehungen in der Minute im Magensaft durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in der Tabelle VII wiedergegeben:
Tabelle VII | freigesetztem Wirkstoff | |
Prozent an | Bereich | |
Zeit (Stunden) | Mittelwert | 27-40 39-59 55-87 87-95 95-108 |
1/2 1 2 3 1/2 . 5 |
32 49 76 .91 104 |
|
100% des Riboflavins, welches in den Kontrollkapseln enthalten ist, wird innerhalb 1/2 Stunde freigesetzt.
Mit fünf Freiwilligen wurde ein in vivo Test durchgeführt. Die Formulierung wurde 1 bis 1/2 Stunde nach dem Frühstück
verabreicht. Als Index für die Riboflavin-Absorption wurden
periodisch Urinproben analysiert. Die Ergebnisse sind in der Tabelle VIII gegeben:
G 0 9 B 4 7 I 1 0 7 2
Zeitintervall | mg von ausgeschiedenem Riboflavin | Retard-Tablette |
(Stunden) | (am Menschen) | 0,98 |
Kontrollkapsel | 1,79 | |
0-2 | 2,03 | 1,14 |
2-4 | 2,11 | 1,14 |
4-6 | 0,84 | 3,23 |
6-8 | 0,47 | 1,86 |
8-12 | 0,84 | 10,14 |
12-24 | 0,38 | |
6,87 | ||
% an ausgeschiedenem Riboflavin in 25 Stunden
44%
67,5%
Die Ergebnisse dieses Experimentes zeigen klar, dass die Riboflavin enthaltende Retard-Tablette im Magen zurückbehalten
wurde, da die Absorption des Riboflavins einzig beim proximalen Ende des Dünndarms erfolgt. Die Ergebnisse zeigen klar, dass
das Riboflavin von der Retard-Tablette über einen verlängerten Zeitraum bei der geeigneten Absorptionsstelle erhältlich ist.
Der zweite ausgesprochene "peak" von Riboflavin aus der Tablette kann bedingt sein durch die enterohepatxsche Zirkulation,
welche - gemäss Literatur - einer konzentrationsabhängigen Relation der Behandlung von Riboflavin durch die Leber zuzuschreiben
ist.
609842/ 1 072
Aspirin enthaltende Retard-Tabletten werden aus den folgenden Granulaten enthalten:
Acetylsalicylsäure 500
Hydroxypropylmethylcellulose, 400 cps 125
Hydroxypropylmethylcellulose, 15 cps 3
Ge s amt gewi ch t 628
Granulat B
Calciumcarbonat, gefällt 65
Magnesiumcarbonat 20
Mannit 10
Carboxymethylcellulose _2
Ges amtgewicht 9 7
Die zwei Granulate werden homogen gemischt und mit 5 mg Talk zu Tabletten von einer Härte von 5-6 SCE verpresst. Die
Härte sollte 11 SCE nicht übersteigen, damit die Tablette schwimmend bleibt.
fiÜ984ü/1072
261104
Eine Antacida-Retard-Zweischichttablette wurde wie folgt hergestellt:
FMA-Il* 160,0
Methylcellulose 5,8
Magnesiumoxyd 80,0
Primojel** 10,0
Magnesiumstearat 2,5
Gesamtgewicht 258,3
* Aluminiumhydroxyd-magnesiumcarbonat- Copräzipitat -
Reheis Co.
** Natriumcarboxymethylstärke - E. Mendel & Co., Carmel, New York
** Natriumcarboxymethylstärke - E. Mendel & Co., Carmel, New York
Das FMA-Il und das Magnesiumoxyd werden in einem geeigneten
Mischer gemischt. Das erhaltene Gemisch wird unter Verwendung einer 2,5%igen Lösung von Methylcellulose in einem Gemisch
gleicher Teile Wasser und Aethylalkohol granuliert. Das Granulat wird über Nacht bei 60°C getrocknet. Das trockene Granulat wird
dann gemahlen, mit dem Primojel und Magnesiumstearat vereinigt und 5 Minuten gemischt. Die erhaltene homogene Mischung wird
dann auf einer herkömmlichen Zweischichttablettenpresse gepresst.
609842/1072
FMA-Il 170
Magnesiumoxyd 85
Methylcellulose 4000 cps (trocken) 90
Methylcellulose 4000 cps (nass) 6
Aethylcellulose 90
Stärke für Direktkompressxon 35
Syloid* 30
Magnesiumstearat 23
Gesamtgewicht 529
* gereinigtes Silikondioxyd - W. R„ Grace & Co., Baltimore,
Maryland
Das FMA-Il und das Magnesiumoxyd werden in einem geeigneten
Mischer gemischt. Das erhaltene Gemisch wird mit einer Lösung von Methylcellulose (nass) in einer Mischung von gleichen
Teilen Wasser und Aethylalkohol granuliert, worauf das Granulat über Nacht bei 60 C getrocknet wird. Das erhaltene Granulat
wird mit der Methylcellulose (trocken), Aethylcellulose, der Stärke für Direktkompression und dem Syloid vereinigt, worauf das
ganze während 10'Minuten gut durchmischt wird„ Das Magnesiumstearat
wird zugegeben und das Gemisch während weiteren 5 Minuten gemischt. Dieses Gemisch wird dann auf einer herkömmlichen
Zweischichttablettenmaschine mit Schicht A zu einer Standard-"concave
capsule shape 3/4"x5/16"" gepresst. Die annehmbare Härte der Tablette war zwischen 12 und 14 SCE,und es wurde
gefunden, dass die Härte 16 SCE nicht übersteigen darf.
Eine Probe einer so hergestellten Antacida-Zweischichttablette
wurde in einem Becher mit Magensaft gegeben, worauf die Vorrichtung mit einem magnetischen Rührer bei niedriger
Geschwindigkeit gerührt wurde. Es wurde beobachtet, dass die
b (J 9 U U 7 I 1 0 7 2
26 11OAl
Sofortfreigabeschicht sich abtrennte und sofort in Form von feinen Partikeln auf den Boden des Bechers sank. Die Retard-Schicht
verblieb während 2 Stunden schwimmend unter langsamer Wirkstoffreigabe.
ii (J 9 ü A V. /" 1 0 7 2
Claims (34)
1. Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Formulierung mit Retard-Effekt, welche zur Herstellung fester Arzneiformen
zur oralen Verabreichung geeignet ist, und welche hydrodynamisch ausgeglichen ist, sodass die Massendichte dieser
Formulierung in Kontakt mit Magensaft weniger als 1 ist, wobei die Formulierung auf dem Magensaft schwimmt und darauf schwimmen
bleibt, bis praktisch das gesamte darin enthaltene Medikament freigegeben ist, dadurch gekennzeichnet, dass man eine homogene
Mischung von einem oder von mehreren Medikamenten, bis zu 80 Gew.% an therapeutisch inerten, pharmazeutisch annehmbaren
Hilfsstoffen, bis zu 60 Gew.% eines fettartigen Materials mit einem spezifischen Gewicht von kleiner 1 und einem genügenden
Anteil eines Hydrocolloids oder eines Gemisches von Hydrocolloiden formt, sodass nach Kontakt mit dem Magensaft eine
wasserundurchlässige Schicht an der Oberfläche dieser homogenen Mischung entsteht.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die pharmazeutische Formulierung in die Form einer
Tablette bringt.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die pharmazeutische Formulierung in die Form einer
Kapsel bringt.
4. Verfahren nach Patentansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass man von ungefähr 5 Gew.% bis ungefähr 99,9 Gew.%
an Hydrocolloid verwendet.
5. Verfahren nach Patentansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet,
dass man ungefähr 20 Gew.% bis ungefähr 75 Gew.% an Hydrocolloid verwendet.
9842/1072
6. Verfahren nach Patentansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet,
dass man ungefähr 5 Gew.% bis ungefähr 30 Gew.% an fettartigem Material verwendet.
7. Verfahren nach Patentansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass Methylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropy
lmethylcellulose, Hydroxymethylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose
oder Gemische davon als Hydrocolloide verwendet werden.
8. Verfahren nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass Hydroxypropylmethylcellulose als Hydrocolloid verwendet
wird.
9. Verfahren nach Patentansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Benzodiazepin als Wirkstoff verwendet wird.
10. Verfahren nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Benzodiazepin Chlordiazepoxyd, Diazepam, Oxazepam oder
Bromazepam verwendet wird.
11. Verfahren nach Patentanspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass Chlordiazepoxyd als Benzodiazepin verwendet wird.
12. Verfahren nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Antacida als Wirkstoffe in der Tablette
verwendet werden.
13. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Zweischichttablette hergestellt wird, welche eine erste Schicht mit ein oder mehreren Medikamenten und therapeutisch
inerten pharmazeutischen Hilfsstoffen frei von Retard-Ingredienzien
und b) eine zweite Schicht mit einer Tablette gemäss Patentanspruch 2 enthält.
fWJ 9 B 4 2 I 1 0 7 2
14. Verfahren nach Patentanspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
dass Antacida als Wirkstoffe verwendet werden.
15. Verfahren nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der Kapsel ein Benzodiazepin als Wirkstoff
verwendet wird.
16. Verfahren nach Patentanspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass Chlordiazepoxyd, Diazepam, Oxazepam oder Broraazepam
als Benzodiazepin verwendet wird.
17. Verfahren nach Patentanspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass Chlordiazepoxyd als Benzodiazepin verwendet wird,
609842/1072
-33- 26 11 OAI
18. Pharmazeutische Formulierung mit Retard-Effekt, welche
zur Herstellung fester Arzneiformen zur oralen Verabreichung geeignet ist, und welche hydrodynamisch ausgeglichen ist, sodass
die Massendichte dieser Formulierung in Kontakt mit Magensaft weniger als 1 ist, wobei die Formulierung auf dem Magensaft
schwimmt und darauf schwimmen bleibt, bis praktisch das gesamte darin enthaltene Medikament freigegeben ist und welche eine
homogene Mischung eines oder mehrerer Medikamente, bis zu 80 Gew.% von therapeutisch inerten, pharmazeutisch annehmbaren
Hilfsstoffen, bis zu 60 Gew.% eines fettartigen Materials mit einem spezifischen Gewicht von weniger als 1 und einem genügenden
Anteil eines Hydrocolloids oder eines Gemisches von Hydrocolloiden enthält, damit nach Kontakt mit dem Magensaft
eine wasserundurchlässige Schicht an der Oberfläche dieser homogenen Mischung entsteht.
19. Pharmazeutische Retard-Formulierung gemäss Patentanspruch
18 in Form einer Tablette.
20. Pharmazeutische Retard-Formulierung gemäss Patentanspruch 18 in Form einer Kapsel.
21. Pharmazeutische Retard-Formulierung gemäss Patentansprüchen 18-20, welche von ungefähr 5 Gew.% bis ungefähr
99,9 Gew.% an Hydrocolloid enthält.
22. Pharmazeutische Retard-Formulierung gemäss Patentansprüchen 18-20, welche von ungefähr 20 Gew.% bis ungefähr
75 Gew.% an Hydrocolloiden enthält.
23. Pharmazeutische Retard-Formulierung gemäss Patentansprüchen 18-20, welche von ungefähr 5 Gew.% bis ungefähr
30 Gew.% an fettartigem Material enthält.
24. Pharmazeutische Retard-Formulierung gemäss Patentansprüchen 18-20, welche als Hydrocolloid Methylcellulose,
609842/1072
Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxyäthylcellulose,
Natriumcarboxymethylcellulose oder Mischungen davon erhält.
25. Pharmazeutische Retard-Formulierung gemäss Patentanspruch
24, welche als Hydrocolloid Hydroxypropylmethylcellulose enthält.
26. Pharmazeutische Retard-Formulierung gemäss Patentansprüchen 18-20, welche als Wirkstoff ein Benzodiazepin enthält.
27. Pharmazeutische Retard-Formulierung gemäss Patentanspruch 26, welche als Benzodiazepin Chlordiazepoxyd, Diazepam,
Oxazepam oder Bromazepam enthält.
28. Pharmazeutische Retard-Formulierung gemäss Patentanspruch 27, welche als Benzodiazepin Chlordiaz^oxyd enthält.
29. Pharmazeutische Retard-Tablette gemäss Patentanspruch 19, welche als Wirkstoff eines oder mehrere Antacida enthält.
30. Pharmazeutische Retard-Formulierung gemäss Patentanspruch 18, in Form einer Zweischichttablette, welche aus einer
ersten Schicht enthaltend ein oder mehrere Wirkstoffe und therapeutisch inertes pharmzeutisches Hilfsmaterial frei von
Retard-Ingredienzien und eine zweite Schicht enthaltend eine Tablette gemäss Patentanspruch 19 besteht.
31. Zweischichttablette gemäss Patentanspruch 30, welche als Wirkstoff Antacida enthält.
32. Retard-Kapsel gemäss Patentanspruch 20, welche als Wirkstoff ein Benzodiazepin enthält.
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33. Retard-Kapsel gemäss Patentanspruch 32, welche als
Benzodiazepin Chlordiazepoxyd, Diazepam, Oxazepam oder Bromazepam
enthält.
34. Retard-Kapsel gemäss Patentanspruch 33, welche als Benzodiazepin Chlordiazepoxyd enthält.
609842/1072 ORIGINAL SUSPECTED
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