DE19533574A1 - Stoff und Mittel mit Prolaktinämiewirkung - Google Patents
Stoff und Mittel mit ProlaktinämiewirkungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Stoffe, die sich zur
Verwendung als Arzneimittel, insbesondere zur Unterstützung
des Immunsystems, zur Behandlung angeborener oder
erworbener Immundefizienz und vor allem zur Behandlung der
Infektion mit humanem Immundifizienzvirus (im folgenden HIV
abgekürzt) besonders gut eignen.
Das Immunsystem ist von zentraler Bedeutung bei der
körpereigenen Abwehr von Infektionen sowie
verschiedlichster Krankheiten. Daher wird bereits seit
längerem der grundsätzliche Ansatz verfolgt, durch die Gabe
von immunstimulatorischen Substanzen einen
Behandlungserfolg dadurch zu erzielen, daß der Immunstatus
verbessert wird. Ein Beispiel hierfür ist die Therapie mit
Interleukin 2, die nicht nur bei der Krebstherapie eine
Rolle spielt, sondern seit jüngster Zeit auch zur Therapie
der Infektion durch das HIV-Virus angewandt wird. Zwar wird
bei der Interleukin 2-Therapie eine Besserung des
Immunstatus beobachtet; aber aufgrund schwerer
Nebenwirkungen und hoher Kosten hat sich diese Therapieform
in der Praxis nicht durchsetzen können (hinsichtlich der
Therapie bei HIV-Infektion vgl. F.C. Powell et al in: Am.
J. Roentgenol. 163: 117-121 (1994)).
Ein gewisses Kriterium für den Zustand des Immunsystems ist
die Zahl der T-Lymphozyten im Körper. Erhöhte T-Lymphozytenzahlen
sind nicht immer ein günstiger Faktor für
das Immunsystem von HIV-Infizierten. Es ist bekannt, daß
Antigen-stimulierte Lymphozyten bei HIV-Infektion in der
Lage sind, sich selbst zu zerstören (Apoptose). Es ist
wahrscheinlich, daß erhöhte Lymphozytenzahlen, wenn durch
Antigen-Stimulation zustandegekommen, einen nachteiligen
Effekt auf das Immunsystem von HIV-Infizierten haben
könnten.
Insbesondere die Infektion mit HIV führt zu einem
fortschreitenden Verlust der Immunfunktionen. Im Endstadium
der HIV-Krankheit bricht das Immunsystem des Körpers
zusammen, es treten gehäuft Infektionen und bösartige
Tumore auf. Das im Endstadium der HIV-Infektion auftretende
Immunmangelsyndrom wird AIDS (acquired immunodeficiency
syndrome) genannt. Im Laufe der HIV-Infektion kommt es zur
stetigen Verringerung der Zahl der im Blut kreisenden T-Helferlymphozyten
(CD4-positive T-Lymphozyten).
Die molekulare Pathogenese der Immunschwäche bei HIV-Infektion
ist nicht geklärt. Es wird diskutiert, daß HIV
auf direkte Weise, d. h. durch eine lytische Infektion der
T-Helferlymphozyten, das Immunsystem schwächt. Andererseits
wird eine indirekte Wirkung von HIV über eine Störung der
Immunregulation und nachfolgende Unfähigkeit des Organismus
zur Virusbeseitigung diskutiert. Das HIV und einige
Genprodukte von HIV könnten eine Störung der von
Lymphozyten ausgeschütteten Signalstoffe bewirken, was zur
Selbstzerstörung (Apoptose) der Lymphozyten führen könnte
(vgl. L. Meyaard et al. in: Science, 257: 217-219 (1992);
N.K. Banda et al. in: J. Exp. Med. 176: 1099-1106 (1992); H.
Groux et al. in: J. Exp. Med. 175: 331-340 (1992); und A. G.
Laurent-Crawford et al. in: Virology 185: 829-839 (1991)).
Eine neuere Veröffentlichung zeigt, daß in den Lymphknoten
von HIV-Infizierten hauptsächlich nicht HIV-infizierte T-Lymphozyten
(T-Helfer- sowie T-Suppressorlymphozyten) von
der Apoptose betroffen sind (vgl. T.H. Finkel et al. in
Nature Medicine, 1, N2, 129-134 (1995)).
Der Verlauf der T-Lymphozytenveränderungen bei der HIV-Infektion
ist in den meisten Fällen wie folgt: Während der
ersten Wochen nach einer HIV-Infektion sinkt die Zahl der
T-Helferlymphozyten stark ab. Wenige Monate nach der
Infektion steigt die Zahl der T-Helferlymphozyten auf über
500/µl Blut an (Normalwerte: 700-1100/µl Blut). Im Laufe
der Jahre kommt es zu einem stetigen Abfall der T-Helferlymphozyten
(CD4-positive T-Lymphozyten) von
durchschnittlich 50/µl pro Jahr. Dem Abfall der T-Helferlymphozyten folgt ein Anstieg der T-Helferlymphozyten
folgt ein Anstieg der T-Suppressorlymphozyten
(CD8-positive Lymphozyten), so daß
die Gesamt-T-Lymphozytenzahl im Blut im Frühstadium und im
mittleren Stadium der HIV-Infektion in etwa konstant
bleibt. Im Spätstadium der HIV-Infektion sinkt auch die
absolute Zahl der Blut-T-Lymphozyten ab. Aufgrund dieser
Beobachtungen und einiger tierexperimenteller Ergebnisse
wird ein homöostatischer Regelkreis für die Zahl der Blut-T-Lymphozyten
angenommen. Im Anfangsstadium der HIV-Infektion
wird der Abfall der T-Helferlymphozyten durch den
Anstieg der T-Suppressorlymphozyten aufgewogen. Im
Endstadium der HIV-Krankheit ist die Blut-T-Lymphozytenzahl
erniedrigt, so daß man im Endstadium eine gestörte
Physiologie der T-Lymphozytenzahl annehmen kann.
Interessanterweise schreitet bei einigen wenigen HIV-Infizierten,
den sogenannten "Langzeitüberlebenden", die
Krankheit nicht fort. Die wesentlichen immunologischen
Merkmale dieser Personen sind beschrieben als eine hohe
Zahl der T-Suppressorlymphozyten (im Bereich 900-2000/µl)
und eine konstante Zahl der T-Helferlymphozyten über Jahre
hinweg (Y. Cao in: The New England Journal of Medicine,
Vol. 332, N4: 201-208 (1995); G. Pantaleo in: New England
Journal of Medicine, 332, 4: 209-216 (1995). Die Ursachen
hierfür sind noch nicht hinreichend erforscht, und
Therapieansätze aufgrund solcher Erkenntnisse sind bisher
nicht gefunden worden.
In einigen Therapieansätzen wurde versucht, die Vermehrung
von HIV durch Hemmung von virusspezifischen Enzymen zu
unterdrücken. Das HIV-Enzym reverse Transkriptase, die das
RNA-Genom von HIV in DNA umschreibt, kann durch Substanzen
wie AZT, DDI und DDC gehemmt werden (A.C. Collier et al.
in: New England Journal of Medicine, 323: 1016-1021 (1990),
J.O. Kahn et al. in: Ann. Int. Med. 116: 13-20 (1992)) Die
HIV-Protease, die ein Vorprotein von HIV in funktionelle
Proteine schneidet, kann durch eine Vielzahl- von
Proteaseinhibitoren gehemmt werden (T. Robins und J.
Plattner in: J. AIDS 6: 162-170 (1993)). Die Inhibitoren von
HIV-Enzymen induzieren jedoch die Bildung von resistenten
Virusstämmen und können daher die Virusvermehrung häufig
nur für eine kurze Zeit hemmen. Die antivirale Wirkung von
neu entwickelten, hoch-spezifischen reverse Transkriptase-Inhibitoren
wie Nevirapine bzw. Protease-Inhibitoren wie
ABT-538, L-735 und L-524 wird innerhalb von wenigen Wochen
durch Bildung von resistenten Mutanten nahezu vollständig
aufgehoben (X. Wei et al. in: Nature (London), 373: 117-122
(1995)). Neueste Untersuchungen zeigen, daß auch eine
Kombinationstherapie mit verschiedenen Proteaseinhibitoren
zur Bildung von vermehrungsfähigen, multiresistenten HIV-Stämmen
führt (J.H. Condra et al. in: Nature (London)
374: 569-571 (1995)).
Die Verwendung von immunstimulatorischen Substanzen wie
Interleukin 2 zur Therapie der HIV-Infektion hat bisher zu
keinem überzeugenden Erfolg geführt. Solche
immunstimulatorischen Substanzen bewirken eine erhöhte
Lymphozytenzahl durch Lymphozytenaktivierung und
nachfolgender Lymphozytenproliferation. Bei einer solchen
Immunstimulierung durch Lymphozytenaktivierung und
nachfolgender Lymphozytenpoliferation verspüren die
Patienten häufig Symptome wie bei einem grippalen Effekt.
Eine dauerhafte Therapie mit solchen immunstimulatorischen
Substanzen ist daher mit Nachteilen verbunden.
Zufriedenstellende Therapieformen sind somit derzeit nicht
vorhanden. Dies gilt sowohl für das Anfangsstadium als auch
für das Spätstadium der HIV-Infektion.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die
Behandlung der HIV-Infektion sowie anderer Krankheiten, bei
denen das Immunsystem betroffen ist, zu verbessern.
Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Stoff zur Verwendung
als Arzneimittel, wobei der Stoff eine Prolaktinämie-Wirkung
aufweist.
Als Stoffe mit Prolaktinämie-Wirkungen werden solche Stoffe
verstanden, die unter physiologischen Bedingungen zu einer
Erhöhung des Prolaktinspiegels im Blut führen bzw. hierzu
beitragen.
Es wurde gefunden, daß Individuen, die mit solchen Stoffen,
die Prolaktinämie-Wirkungen aufweisen, behandelt wurden,
einen unerwartet guten Immunstatus aufweisen. In Bezug auf
die HIV-Infektion bedeutet dies, daß die behandelten
Individuen bezüglich der HIV-Infektion asymptomatisch waren
und hohe T-Helferlymphozytenzahlen sowie
T-Suppressorlymphozytenzahlen hatten.
Es hat sich gezeigt, daß die mit den Stoffen der
vorliegenden Erfindung behandelten Patienten keine
klinische Anzeichen dafür aufwiesen, daß die erhöhten
Lymphozytenzahlen durch Lymphozytenaktivierung und
nachfolgende Lymphozytenproliferation zustandekommen. Die
für Lymphozytenaktivierung und Lymphozytenproliferation
typischen Symptome, die den Erscheinungen eines grippalen
Infektes vergleichbar sind, wurden hier nicht beobachtet.
Die erfindungsgemäßen Stoffe zeigen daher nicht die
Nachteile von im herkömmlichen Sinne immunstimulierenden
Substanzen wie Interleukin 2.
Aufgrund der oben erwähnten Beobachtungen im Rahmen der
vorliegenden Erfindung wird angenommen, daß die Wirkung der
erfindungsgemäßen Stoffe auf folgendem Phänomen beruht.
Bei der HIV-Infektion liegt eine hohe Umsatzrate der T-Lymphozyten
vor. Das bedeutet, daß viele T-Lymphozyten
zugrunde gehen und viele neu entstehen. Diese hohe
Umsatzrate der Lymphozyten dürfte zu einer Erschöpfung der
Regenerationsfähigkeit der T-Lymphozyten führen, so daß im
Spätstadium der HIV-Infektion die absolute Zahl der T-Lymphozyten
zu sinken beginnt. Es wird daher angenommen,
daß die Wirkung der erfindungsgemäßen Stoffe durch eine
Hemmung der Apoptose von immuneffektiven Zellen,
insbesondere der T-Lymphozyten, zustande kommt, da der
Immunstatus gut ist, obgleich keine Zeichen für
Lymphozytenaktivierung und nachfolgende Proliferation der
Lymphozyten zu beobachten sind.
Speziell im Hinblick auf die Behandlung bei der HIV-Infektion
ist von besonderer Bedeutung, daß die Infektion
bei Behandlung mit den erfindungsgemäßen Wirkstoffen
asymptomatisch verläuft. Dies weist darauf hin, daß die
Regenerationsfähigkeit des Immunsystems durch die
erfindungsgemäßen Stoffe nicht erschöpft wird.
Die Bestimmung der Erhöhung des Prolaktinspiegels im Serum
kann auf herkömmliche Weise erfolgen, z. B. mit Hilfe eines
ELISA-Verfahrens, bei dem durch spezifische, Enzym
gekoppelte Antikörper und nachfolgende Farbindikator-Reaktion
das Prolaktin nachgewiesen wird. Ein solcher
ELISA-Test ist von mehreren Firmen käuflich erhältlich.
Die erfindungsgemäßen Stoffe mit Prolaktinämie-Wirkung
umfassen folgende Substanzklassen:
Prolaktin selbst sowie Prolaktin-Derivate und -Analoga, die analog zu Prolaktin wirken.
Prolaktin selbst sowie Prolaktin-Derivate und -Analoga, die analog zu Prolaktin wirken.
Dopaminantagonisten. Diese Stoffe führen durch
inhibitorische Bindung an Dopaminrezeptoren im zentralen
Nervensystemen unter physiologischen Bedingungen zu einer
Steigerung der Prolaktinsekretion durch den
Hypophysenvorderlappen und können somit eine Prolaktinämie
induzieren. Beispiele hierfür sind (nach gebräuchlicher
Kurzbezeichnungen, s. "Rote Liste", herausgegeben vom
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V.,
Frankfurt am Main, Editio Cantor, Aulendorf, BRD; wobei die
chemische definierte Bezeichnung, soweit möglich, in
eckigen Klammern wiedergegeben wird):
Alimemazin [10-(3-Dimethylamino-2-methylpropyl)pheno
thiazin], Amitriptylin [3-(10,11-Dihydro-5H-
dibenzo[a,d]cycloheptan-5-yliden)-N,N-dimethyl-1-
propanamin], Amitriptylinoxid[3-(10,11-Dihydro-5H-
dibenzo[a,d]cycloheptan-5-yliden)-N,N-dimethyl-1-
propanamin-N-oxid], Anafranil, Benperidol[4-[4-(2-Oxo-1-
benzimidazolinyl)-piperidino]4′-fluorbutyrophenon],
Bromperidol[4-[4-(4-Bromphenyl)-4-hydroxypiperidino]-4′-
fluorbutyrophenon], Chlorprothixen [cis-2-Chlor-9-(3-
dimmethylaminopropyliden)-thioxanthen], Clomipramin [3-
Chlor-5-(3-dimethylamino-propyl)-10,11-dihydro-5H-
dibeno[b,f]azepin], Clopenthixol [2-(4-[3-[2-Chlor-9-
thioxanthenyliden)propyl]-1-piperazinyl)ethynol],
Desipramin[3-(10,11-Dihydro-5H-dibenz[b,f]azepin-5-yl)-N-
methylpropylamin], Dibenzepin [10-[2-(Dimethylamino)
ethyl]-10,11-dihydro-5-methyl-5H-dibenzo[b,e][1,4]
diazepin-11-on], Dixyrazin[2(2-(4-[3-(10-Phenothiazinyl)-
2-methyl-propyl]-1-piperazinyl)-ethoxy)-ethanol],
Domperidon [5-Chlor-1-[1-[3-(2-oxo-1-
benzimidazolinyl)propyl]-4-piperidyl]-2-benzimidazolinon],
Dosulepin, Doxepin [3-(6H-Dibenz[b,e]oxepin-11-yliden)-N,N-
dimethylpropylamin], Flupentixol [9-[3-(N′-β-
Hydroxyethylpiperazino)-propyliden]-2-
trifluormethylthioxanthen], Fluphenazin[10-(3-[4-(2-
Hydroxyethyl)-1-piperazinyl]-propyl)-2-
trifluormethylphenothiazin], Haloperidol [4-[4-(4-
Chlorphenyl)-4-hydroxypiperidino]-4′-fluor-butyrophenon],
Imipramin [3-(10,11-Dihydro-5H-dibenz[b,f]azepin-5-yl)-N,N
dimethylpropylamin], Levomepromazin [(-)-2-Methyoxy-10-(3-
dimethylamino-2-methyl-propyl)-phenothiazin], Lofepramin
4′-Chlor-2-([3-(10,11-dihydro-5H-dibenz[b,f]azepin-5-yl)-
propyl]-methylamino)-acetophenon], Maprotilin [N-Methyl-
[3,9,10-ethynoanthracen-9(10H)-yl)-propyl]-amin], Melperon
[4-(4-Methylpiperidino)-4′-fluorbutyrophenon],
Metoclopramid [4-Amino-5-chlor-N-(2-diethylaminoethyl)-2-
methoxybenzamid], Metofenazat, Minaserin, Nortriptylin [(3-
(10,11-Dihydro-5H-dibnezo[a,d]cyclohepten-5-yliden)-N-
methyl-1-propylamin], Opipramol [4-[3-(5H-
Dibenz[ab,f]azepin-5-yl)-propyl]-1-piperazinethanol],
Perazin [10-[3-(4-Methyl-1-
piperazinyl)propyl]phenothiazin], Perphenazin [2-Chlor-10-
[3-(4-β-hydroxyethyl-1-piperazinyl)-propyl]-phenothiazin],
Pimozid [1-(1-[4,4-Bis-(4-fluorphenyl)-butyl]-4-piperidyl)-
2-benzimidazolinon], Pipamperon [4′-Fluor-4(4-carbamoyl-4-
piperidinopiperidino)-butyrophenon], Promazin [10-(3-
Dimethylaminopropyl)-phenothiazin], Promethazin [10-(2-
Dimethylaminopropyl)-phenothiazin], Prothipendyl [10-(3-
Dimethylaminopropyl)-1-azaphenothiazin], Remoxiprid,
Reserpin [Methyl-[11,17α-dimethoxy-18β-[3,4,5-
trimethoxybenzoyloxy)-3β,20α-yohimban-16β-cyrboxylat],
Sulpirid [N-[1-Ethyl-pyrrolidin-2-yl)-methyl]-2-methoxy-5-
sulfamoylbenzamid], Thioridazin [2-Methylthio-10-[2-(1-
methyl-2-piperidyl)-ethyl]-phenothiazin], Tiotixen [N,N-
Dimethyl-9-[3-(4-methyl-1-piperazinyl)-propyliden]-
thioxanthen-2-sulfonamid], Trifluperidol[4-[4-Hydroxy-4-
(3-trifluormethylphenxyl)-piperidino]-4′-
fluorbutyrophenon], Trifluperazin [10-[3-(4-Methyl-1-
piperazinyl)-propyl]-2-trifluormethylphenothiazin],
Triflupromazin [10-(3-Dimethylaminopropyl)-2-
trifluormeethylphenothiazin], Trimipramin[5-(3-
Dimethylamino-2-methyl-propyl)-10,11-dihydro-5H-
dibenz[b,f]azepin], Zotepin und Zuclopentixol. Besonders
gut geeignet sind die Dopamin-Antagonisten Haloperidol,
Amitriptylin, Melperon und Perazin. Individuen, die längere
Zeit mit diesen Stoffen behandelt wurden, zeigten einen
guten Immunstatus.
Prolaktin-Agonisten bzw. -Stimulatoren, die auf eine andere
Art als die inhibitorische Bindung an Dopaminrezeptoren im
zentralen Nervensystem zu einer Prolaktinsekretion und
somit zu einer Prolaktinämie führen.
Weitere Beispiele sind: Raclopride (s. Amalric et al. in:
Neuropsychopharmacology (United States) 8(3): 195-200
(1993)), Spiperone (s. A. Arregui et al. in: Gen.
Pharmacol. (England) 24(2): 353-356 (1993), YM-091512 (s.
Uchihashi et al. in: Psychopharmacology (Germany) 116: 40-44
(1994)), Eticlopride (s. K.D. Nantwi und E.P. Schoener in:
Neuropharmacology (England) 32(8): 807-817), Verbindung
25-240 (1-alpha-10β-dimaethyl-9,10-dihydroergocristine; s.
P.C. Hiestand et al. in: Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83:
2599-2603 (1986)).
Das Thyreoidea-Releasing Hormon (TRH) und die dem TRH
analoge Substanzen, die zu einer Prolaktinsynthese und -
Freisetzung durch hypophysäre Zellen führen. Bei dieser
Substanzklasse wird angenommen, daß die Prolaktinämie-Wirkung
wahrscheinlich über eine Tyrosinphosphorylierung
der MAP-Kinase beruht (s. Kanda et al. in: Biochem.
Biophys. Res. Commun. 199, No. 3, 1447-1452 (1994)).
Stoffe, die eine Affinität zu Serotonin-1A-Rezeptoren
besitzen und so zu einer Prolaktinämie führen,
beispielsweise Buspirone (s. L.N. Yatham in: Biol.
Psychiatry 35(8): 553-556 (1994)) und Tandospirone (s. S.E.
Mulroney et al. in: J. Pharmacol. Exp. Ther. (United
States) 268(2): 862-867 (1994)) und dergleichen.
Stoffe, die die Ausscheidung von Prolaktin reduzieren und
darüber zu einer Prolaktinämie führen.
Opiate und Opiatderivate, die über einen unbekannten
Mechanismus zu einer Prolaktinämie führen.
L-Tryptophan und zu L-Tryptophan analoge Substanzen, die
über einen unbekannten Mechanismus zur Prolaktinämie
führen.
Es wurde gefunden, daß die Inhibition der Prolaktin-Sekretion,
z. B. durch Bromocriptin, innerhalb kurzer Zeit
(wenige Wochen) zu einem Rückgang der hohen T-Lymphozytenzahlen
führte.
Aufgrund seiner Struktur gehört Prolaktin zu der
Zytokingruppe der Haematopoetine (E.P. William und R.A. in:
Cell, 76: 241-251 (1994)). Zu dieser Zytokingruppe gehören
Interleukin 2, Interleukin 4, Erythropoetin und der
Granulocyte-Macrophage-Colony Stimulating Factor (GM-CSF).
Kürzlich erschienene Veröffentlichungen beschreiben
Haloperidol und einige Derivate davon in biochemischen
in-vitro-Studien als effektive, teilweise irreversible
Inhibitoren der HIV-1- und HIV-2-Protease (J.J. DeVoss et
al. in: J. Med. Chem. 37: 665-673 (1994)). Es wurde
beschrieben, daß die virale Replikation und die p24-Kapsidproteinproduktion
in HIV-infizierten Zellen durch
Haloperidol-Derivate inhibiert werden können. Die klinische
Anwendung dieser Derivate zur Behandlung der HIV-Infektion
durch Inhibierung der virusspezifischen Protease verbietet
sich jedoch, da sie bei längeren Inkubationszeiten und den
hierzu erforderlichen Konzentrationen zytotoxisch wirken.
Die erfindungsgemäßen Stoffe können in einer Menge
eingesetzt werden, die für die Prolaktinämie-Induktion
wirksam ist. Die spezifische Menge eines bestimmten Stoffes
kann dabei, je nach Wirksamkeit, variieren. Generell eignet
sich beispielsweise eine Dosis von 0,001 mg/kg
Körpergewicht und Tag bis 10 mg/kg Körpergewicht und Tag,
wobei eine Dosis in einem Bereich von 0,01 bis 1 mg/kg
Körpergewicht und Tag bevorzugt wird.
Die erfindungsgemäßen Stoffe mit Prolaktinämie-Wirkung
können in einem weiteren Gegenstand der vorliegenden
Erfindung als Wirkstoff in einem Mittel eingesetzt werden,
das neben den oben genannten Stoffen übliche Arzneimittel-Zusätze
enthält. Die Auswahl solcher Arzneimittel-Zusätze
ist nicht kritisch und aus üblichen galenischen
Zusammensetzungen bekannt. Die Arzneimittelform richtet
sich insbesondere nach der Art der Applikationspräparation,
wie z. B. oral, rektal, intramuskulär und intravenös, wobei
hier alle bekannten Applikationsformen in Betracht kommen.
Die erfindungsgemäßen Stoffe mit Prolaktinämie-Wirkung bzw.
die diese Stoffe enthaltenden Mittel eignen sich
selbstverständlich nicht nur zur Verwendung als
Arzneimittel für die Behandlung von Infektionen mit HIV.
Die Wirkung der erfindungsgemäßen Stoffe bzw. Mittel,
aufgrund dessen die HIV-Infektion asymptomatisch verläuft,
trägt generell zu einer Stärkung bzw. Verbesserung und
somit zu einer Unterstützung des Immunsystems bei. Eine
solche Unterstützung des Immunsystems ist bei einer
Vielzahl von Erkrankungen von Vorteil. Insbesondere können
die erfindungsgemäßen Stoffe mit Prolaktinämie-Wirkung
sowie die diese Stoffe enthaltenden Mittel zur Behandlung
der angeborenen oder erworbenen Immundefizienz verwendet
werden. Aufgrund der Verbesserung des Immunstatus sind die
erfindungsgemäßen Stoffe bzw. Mittel besonders vorteilhaft
bei der Applikation gegen jegliche infektiöse Agentien, von
denen das HIV-Virus nur ein besonderes Beispiel ist. So ist
die vorliegende Erfindung auch anzuwenden bei Infektionen
mit jeglichen Arten von Viren, Bakterien, Parasiten sowie
anderen infektiösen Agentien. Aufgrund des Wirkmechanismus
beim Vorliegen der Prolaktinämie, die durch die
erfindungsgemäßen Stoffe induziert wird, sind die
erfindungsgemäßen Stoffe bzw. Arzneimittel insbesondere
geeignet zur Verhinderung der Apoptose von Lymphozyten.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden anhand von
Beispielen näher erläutert.
Die folgenden Patienten mit HIV-Infektion wurden mindestens
für drei Monate mit Prolaktinämie-induzierenden Stoffen
behandelt. Dabei wurden im Verlauf der Zeit die Zahl der T-Helferlymphozyten
und der gesamten T-Lymphozyten sowie der
Verlauf der HIV-Infektion beobachtet.
Die Messung der Zahl (pro µl Blut) der T-Helferlymphozyten
und der gesamten T-Lymphozten erfolgte auf herkömmliche,
bekannte Weise mit Hilfe der Durchflußzytometrie. Dabei
wurden die Lymphozyten mit spezifischen
Fluoreszenzfarbstoff-gekoppelten Antikörpern markiert (z. B.
Anti-CD4-Antikörper zur Bestimmung der T-Helferlymphozyten).
Auf diese Weise kann die Zahl der im
Blut befindlichen Lymphozyten oder Gruppen bestimmt werden.
Der Verlauf der HIV-Infektion wurde als asymptomatisch
beurteilt, wenn keine für HIV-Infektionen typische Symptome
wie opportunistische Infektionen, Nachtschweiß,
Durchfallerkrankungen etc. beobachtet wurden. Dies ist ein
besonders stichhaltiges Kriterium für den Erfolg einer HIV-Therapie,
da ein asymptomatischer Verlauf der HIV-Infektion
eine merkliche Stärkung bzw. Verbesserung des Immunstatus
voraussetzt, ohne daß eine Erschöpfung der
Regenerationsfähigkeit des Immunsystems eintritt.
Im folgenden sind die Behandlungen verschiedener Patienten
und die dabei erzielten Ergebnisse im einzelnen aufgeführt.
Fall 1) Patient W.R., geb. 1965, erster positiver HIV-Test 1990. Asymptomatische HIV-Infektion.
Der Pat. nimmt seit Dez. 1990 5mg/die
Haloperidol oral (Haloperidol ist stark Prolaktinämie induzierend).
Abkürzungen: TH=T-Helferlymphozyten/µl, T-ges.=Gesamt-T-Lymphozyten/µl.
Normwerte beim gesunden Erwachsenen: T-Helferlymphozyten 700-1100/µl, T-Lymphozyten:
1100-1700/µl (P25-P75).
Fall 2) Patient W.S., geb. 1957, erster HIV-positiver Test 1985. 1985 rezidivierend
auftretender Mundsoor, zur Zeit asymptomatische HIV-Infektion. Der Pat. nimmt seit
1985 10 mg/die Haloperidoi oral.
Fall 3) Patient G.K., geb. 1956, erster positiver HIV-Test März 91. asymptomatische
HIV-Infektion.
Zur Zeit der Vorstellung in unserer Klinik 15 mg/mens
i.m.-Injektionen Haloperidol.
Fall 4) Patient J.B., geb. 1963, erster positiver HIV-pos. Test Okt. 1990.
Asymptomatische HIV-Infektion. Der Pat. wird seit Okt. 90
mit 10 mg/die Haloperidol oral behandelt.
Fall 5) Patient B.L., geb. 1958, erster positiver HIV-Test 1985. Asymptomatische HIV-Infektion.
Der Patient wird seit über 10 Jahren mit 50 mg/mens
i.m.-Injektionen Haloperidol behandelt.
Fall 6) Patient W.S., geb. 1960: HIV-Infektion seit Nov. 1994 bekannt. Behandlung mit
Perazin 300 mg/die (Phenothiazinderivat, Neuroleptikum) und Trimipramin (trizyklisches
Antidepressivum) 100 mg/die seit 1992 (beide Pharmaka
sind Prolaktinämie-induzierend).
Fall 7) Pat. W.G. geb. 1955, HIV-Infektion seit 1986 bekannt.
Behandlung mit dem Neuroleptikum Trifluperazin (50 mg/die)
seit über 3 Jahren. Asymptomatische HIV-Infektion.
Fall 8) Patient W.A., geb. 1948, HIV-Infektion seit Sept. 1990 bekannt. Seit Juni 90
Behandlung mit Amitriptylen 50-120 mg/die und Perazin 50-100 mg/die.
Asymptomatische HIV-Infektion.
Fall 9) Patient A.H. geb., 1944, HIV-Infektion seit Juli 91 bekannt. Behandlung mit
Amitriptylin 25-50 mg/die seit April 91 und Perazin 75 md/die seit 1987.
Asymptomatische HIV-Infektion.
Fall 10) Pat. W.R., geb. 1953, HIV-Infektion seit Juni 89 bekannt.
Rezidivierende Tonsillitiden, keine weiteren Symptome. Seit Juni 90 Behandlung mit 75
mg/die Amitriptylen.
Fall 11) Patient C.S., geb. 1955, HIV-Infektion seit Dez. 1989 bekannt. Kaposi-Sarkom
der Haut im Initialstadium, Diagnose: Dez. 89. Therapie mit 75 mg Amitriptylen seit Sep.
89. Seit Dez. 89 Therapie mit 1 g AZT/die.
Fall 12) Patient D.W. geb. 1968, HIV-Infektion seit Juli 89 bekannt.
Beginn einer Neuroleptischen Therapie mit dem
Phenothiazinderivat Flupentixol (unbekannte Dosis) ca. 1 Woche vor der ersten
Vorstellung in unserer Klinik.
Fall 13) Patient O.V., geb. 1940, HIV-Infektion sei Juli 93 bekannt.
Seit Dez. 93 Therapie mit Amitriptylen 75 mg/die.
Fall 14) Paient H.A., geb. 1938, HIV-Infektion seit Juni 91 bekannt. Seit Nov. 91
Behandlung mit Amitriptylin 75 mg/die Seit Okt. 93 Behandlung mit
Melperon 25 mg/die (Butyrophenon-Derivat, Neuroleptikum, Prolaktinämie
induzierend). Asymptomatische HIV-Infektion.
Fall 15) Patient O.D., geb. 1943, HIV-Infektion seit Okt. 85 bekannt. April 1986
Soorösophagitis, seither rezidivierende Soororopharyngitiden Alkoholkrankheit,
Depression, unterschiedliche Dosen an
Amitriptylinoxid (schwach Prolaktinämie induzierend), unterschiedliche
Dosen bis 150 mg/die Amitriptylin (stärker Prolaktinämie induzierend).
Fall 16) Patient K.T. geb. 1941, HIV-Infektion seit Sep. 1990 bekannt. Feb. 1991
Behandlung mit 200 mg/die Sulpirid (stark Prolaktinämie induzierend), Sep. 1993
Behandlung mit 50 mg/die Anafranjl (schwach Prolaktinärnie induzierend).
Asymptomatische HIV-Infektion.
Fall 17) Patient K. K., geb. 1963, HIV-Infektion seit 1984 bekannt. Intermittierend
Behandlung mit Doxepin bis 75 mg/die (schwach Prolaktinämie induzierend).
Asymptomatische HIV-Infektion.
Fall 18) Patient E.W., geb. 1946, HIV-Infektion 84.
Niereninsuffizienz unklarer Genese, Kreatinin 1.9 mg/dl.
Asymptomatische HIV-Infektion
Therapie mit Cyclosporin A und Kortisol.
TH = 380/µl, T-ges.= 3940/µl.
Fall 19) Pat. J.H., geb. 1959, HIV-Infektion seit 1989 bekannt. Kreatininanstieg
ungeklärter Genese. Bakterielle Infektion des Respirationstraktes Anfang 94, sonst
asymptomatische HIV-Infektion.
Fall 20) Patient T.S., geb. 1962, HIV-Infektion seit 84 bekannt. Sept. 92 auswärtig noch
normale Nierenfunktion. Juni 93 auswärtig Kreatinin 1.6 mg/dl, T-Helfer-Lymphozyten
53/µl.
Fall 21) Patient H.S., geb. 1940, HIV-Infektion seit 1987 bekannt. März 1983 Herpes
Zoster im Bereich der linken unteren Extremität. Seit März 93 Behandlung mit
Amitriptylin bei Neuralgien.
Zur Zeit Beschwerdefreiheit. Transienter Kreatinin-Anstieg unklarer Genese.
Fall 22) Patient P.Z., geb. 1956, HIV-Infektion seit 86 bekannt. 1988 Herpes Zoster des
rechten Armes. August 92 Kaposi-Sarkom-Befall des Magens. Nephrotisches Syndrom
seit Juni 93 bekannt. Doxorubicin-Infusionen von Juni 93 bis Dez. 93 bei Kaposi-Sarkom.
Fall 23) Patient J.R., geb. 1933. Seit Mai 1992 HIV-Infektion bekannt.
Keine
weiteren HIV-bedingten Erkrankungen äußer einer Nephropathie unklarer Genese. Seit
Mai 92 Therapie mit AZT 500 mg/die.
Fall 24) Patient G.S., geb. 1940, seit Nov. 94 HIV-Infektion bekannt.
Kreatinin-Wert im
oberen Meßbarkeitbereich: 20 mg/dl.
T-Helferzellen: 770/µl, Gesamt-T-Lymphozyten: 3570/µl.
Fall 25) Patient M.G., geb. 1939, HIV-Infektion seit 93 bekannt. Kreatinin-Anstieg
unklarer Genese. Seit Juni 93 Behandlung mit AZT und ddI im Rahmen der Delta-Studie.
Fall 26) Patient M.M. geb. 1938, HIV-Infektion seit 1985 bekannt. März 1990
Kolonperforation, Z.n. Kolektomie. Nachfolgend akutes Nierenversagen bei Behandlung
mit multiplen Antibiotika.
Fall 27) Patient J.F., geb. 1941, erster HIV-positiver Test 1988. Asymptomatische HIV-Infektion.
Seit 13.01.93 Behandlung mit Levo-Dopa
375 mg/die, Bromocriptin 7.5 mg/die und Selegilin (MAOB-Hemmer) 5 mg/die. Seit
1988 wird mit Retrovir 500 mg/die behandelt.
Fall 28) Patientin M.N, geb. 1967. November 1994 Diagnose Prolaktinom mit
Prolaktinämie von 1496 U/ml (Normwert: bis 500 U/ml). Keine Produktionsstörung
anderer hypophysärer Hormone. Zeitweise Galaktorrhoe.
Fall 29) Patientin A.W., geb. 1963, Prolaktinämie von ca. 2000 U/ml. Keine
Produktionsstörung anderer hypophysärer Hormone.
T-Helferzellen 1740/µl, T-Zellen absolut: 2610/µl.
Vierzehn von siebzehn Patienten, die für längere Zeit mit
Prolaktinämie-induzierenden Stoffen behandelt wurden (82%),
besaßen zu irgendeinem Zeitpunkt im Verlauf ihrer
Behandlung eine T-Lymphozytenzahl über 2000/µl. Der Verlauf
der HIV-Infektion von Patienten, die mit Prolaktinämie-induzierenden
Stoffen gemäß der vorliegenden Erfindung
behandelt wurden, zeichnet sich dadurch aus, daß sie
asymptomatisch verläuft. Seit Beginn der Prolaktinämie-induzierenden
Behandlung hat nur einer von siebzehn
Patienten eine AIDS-definierende Erkrankung entwickelt.
Vergleichsfälle: Für den Vergleich wurden 1245 HIV-Infizierte
herangezogen, die keiner Prolaktinämie-induzierenden
Behandlung unterzogen wurden. In der Gruppe
der Personen mit HIV-Infektionen, die zu keinem Zeitpunkt
eine T-Lymphozytenzahl von über 2000/µl hatten (940
Personen), wurde in 51% der Fälle eine AIDS-definierende
Erkrankung nachgewiesen. Demgegenüber hatten 305 der 1245
HIV-Infizierten zu irgendeinem Zeitpunkt eine T-Lymphozytenzahl
von über 2000/µl. In dieser Gruppe von 305
Personen wurden 89 AIDS-Fälle registriert. Das heißt, daß
bei 29% dieser 305 Patienten eine AIDS-definierende
Erkrankung nachgewiesen werden konnte.
Dies steht im Gegensatz zu der Gruppe von Patienten, die
mit Prolaktinämie-induzierenden Substanzen gemäß der
vorliegenden Erfindung behandelt wurden, in der nur in
einem Fall AIDS diagnostiziert wurde (etwa 6%).
Somit ist auch unter statistischen Gesichtspunkten durch
die Anwendung der erfindungsgemäßen Stoffe bzw.
Arzneimittel eine drastische Verbesserung der Prognose bei
einer HIV-Infektion belegt.
Claims (8)
1. Stoff mit Prolaktinämie-Wirkung zur Verwendung als
Arzneimittel.
2. Stoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
sich um Prolaktin sowie -Derivate und -Analoga, Prolaktin-Agonisten,
Dopamin-Antagonisten, Prolaktin und/oder solche
Stoffe handelt, die die Ausscheidung von Prolaktin
reduzieren.
3. Stoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
sich um Alimemazin, Amitriptylin, Amitriptylinoxid,
Anafranil, Benperidol, Bromperidol, Chlorprothixen,
Clomipramin, Clopenthixol, Desipramin, Dibenzepin,
Dixyrazin, Dompridone, Dosulepin, Doxepin, Flupentixol,
Fluphenazin, Haloperidol, Imipramin, Levomeprmazin,
Lofepramin, Maprotilin, Melperon, Metoclopramid,
Metofenazat, Minaserin, Nortriptylin, Opipramol, Perazin,
Perphenazin, Pimozid, Pipamperon, Promazin, Promethazin,
Prothipendyl, Remoxiprid, Reserpin, Sulperin, Thioridazin,
Tiotixen, Trifluperidol, Trifluperazin, Triflupromazin,
Trimipramin, Zotepin und Zuclopentixol. Besonders gut
geeignet sind die Dopamin-Antagonisten Haloperidol,
Amitriptylin, Melperon, Perazin, Raclopride, Spiperone, YM-091512,
Eticlopride, 1-alpha-10β-dimaethyl-9,10-dihydroergocristine,
Thyroidea-Realeasing Hormon, Opiate,
Opiatderivate oder L-Tryptophan handelt.
4. Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß es neben üblichen
Arzneimittelzusätzen einen Stoff nach einem der Ansprüche 1
2 oder 3 umfaßt.
5. Verwendung des Stoffes bzw. Mittels nach einem der
obigen Ansprüche zur Unterstützung des Immunsystems.
6. Verwendung des Stoffes bzw. Mittels nach einem der
Ansprüche 1 bis 4 zur Behandlung angeborener oder
erworbener Immundefizienz.
7. Verwendung des Stoffes bzw. Mittels nach einem der
Ansprüche 1 bis 4 zur Behandlung der Infektion mit humanem
Immundefizienzvirus (HIV).
8. Verwendung des Stoffes bzw. Mittels nach einem der
Ansprüche 1 bis 4 zur Verhinderung zur Apoptose von
Lymphozyten.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995133574 DE19533574A1 (de) | 1995-09-11 | 1995-09-11 | Stoff und Mittel mit Prolaktinämiewirkung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995133574 DE19533574A1 (de) | 1995-09-11 | 1995-09-11 | Stoff und Mittel mit Prolaktinämiewirkung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19533574A1 true DE19533574A1 (de) | 1997-03-13 |
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ID=7771841
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1995133574 Withdrawn DE19533574A1 (de) | 1995-09-11 | 1995-09-11 | Stoff und Mittel mit Prolaktinämiewirkung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19533574A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2813792A1 (fr) * | 2000-09-12 | 2002-03-15 | Inst Necker | Moyens pour la regulation des defenses immunitaires |
-
1995
- 1995-09-11 DE DE1995133574 patent/DE19533574A1/de not_active Withdrawn
Non-Patent Citations (6)
Title |
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