Bavaria: Bd. Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon

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Cotta, 1863 - Bavaria (Germany)
 

Common terms and phrases

Popular passages

Page 298 - ... ständiger Opferbrauch bei der Bestellung des Ackers war, wird durch folgende deutsche Sitten hinreichend bestätigt. In der Oberpfalz und in Oberfranken stellt man, wenn zum ersten Male geackert wird, eine Schüssel mit Mehl, Brot und einem Ei zwischen das Gespann und den Pflug und treibt diesen darüber. Bleibt die Schüssel unversehrt, so ist es ein gutes Zeichen für die Ernte. Die Schüssel wird dann unter die Armen vertheilt, damit sie beten für das Gedeihen der Sat; die Gabe heisst „Pflugsbrot.
Page 271 - ... Nacht des Rauches vertrocknen und vergehen; damit schwindet die Liebe, nicht selten auch der Leib. Was Liebe hervorbringt, kann sie unter andern Verhältnissen auch aufhören machen. Hieran reiht sich noch die Bosheit, welche verschmähte Liebe oder gebrochene Treue aus Rache ersinnt und voll.
Page 250 - Seite des Hemdes, das man auf dem Leibe hat, dreimal das Gesicht — oder überhaupt auch nur dreimal bei den Schläfen abwischt (Böhmen). Bisweilen wird dieses Abwischen mit Zaubersprüchen verbunden; so muss (in der bair. Oberpfalz) eine Weibsperson ein „Fürtuch...
Page 298 - Wie auf das Korn galt die Frühlingsfeier nicht minder auf das Gedeihen des Flachses einflussreich. So soll man in der Oberpfalz während der Fastnacht den Flachs vor Sonnenaufgang hächeln, dann geräth er in dem Jahre wohl. Um Velburg kündet der Sonnenschein in der unsinnigen Fastnacht das Schicksal des Leins. Scheint die Sonne den ganzen Tag, so geräth aller Flachs, scheint sie nur Morgens, Mittags oder Abends, so ist das ein Zeichen 'für das Gedeihen der Früh-, Mittel- oder Spätsat.
Page 274 - Du sprachst: es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei: wir wollen ihm eine Gehilfin machen, die ihm gleich sei.
Page 240 - Ha, erwiderte sie", so tut es meine Mutter auch; sie nimmt einen Stecken und rührt damit im Brunnen hinum und herum, dann kommt das Wetter.
Page 297 - ... Im Bambergischen zündete man, um die Frucht vor dem Brande zu bewahren, Stroh auf dem Felde an und liess dann den zur Aussat bestimmten Weizensamen durch das Feuer laufen.1) In der Oberpfalz mengt man zu demselben Zweck Asche, welche während der Metten im Ofen gebrannt worden, unter das Satkorn; denn es ist der Brauch, in dieser Nacht ein eigenes Feuer im Ofen zu machen und es mit geweihtem Holz und Palm zu heiligen.2) Bestimmteres lässt sich jedoch über derartige Feuer noch nicht behaupten,...
Page 396 - Geschäftsbetrieb selbst auf jene Stufe zu bringen, welche den Fortschritten der Technik und der notwendigen Konkurrenz mit der Industrie des Auslandes entspricht.
Page 220 - Kinder wegen!" das Schwert in das Herz. Zur selben Stelle ließ er die unnatürliche Mutter begraben. Dabcy fiel ihm aber ein Samenkorn, das er aus dem heiligen Lande mitgebracht, unversehens in da« Grab und aus dem kalten Herzen entwuchs der kalte Baum. Als Geist wandert die Gräfin um ihr Grab und um den Baum: daher der stete Wind, der hier geht. Und so lange hat sie nicht Ruhe auf des Grafen Fluch, bis nicht der deutsche Kaiser, der au...
Page 75 - Strassen nehmen ihre Richtung hier mit Vorliebe über die Höhen, quer über Hügel und Thal, die am frühesten vom Schnee durch Wind und Sonne befreiten Punkte aufsuchend. Der Bewohner des Waldes kämpft lieber Jahr aus Jahr ein mit der Steigung des Weges als mit der Unwirtlichkeit des Thales im Winter«.

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