Kurz & Knapp: Zur Mediengeschichte kleiner Formen vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart

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Michael Gamper, Ruth Mayer
transcript Verlag, Nov 30, 2018 - Literary Criticism - 398 pages
Tweets, SMS, Facebook-Statusmeldungen oder Microblog-Einträge: Die Verfahren, Neuigkeiten zu verkünden und Wissen zu teilen, werden scheinbar immer kürzer. Dieser Band setzt den aktuellen Trend der Verknappung in Bezug zu seiner Vorgeschichte und zeigt: Die Konjunktur des Kurzen und Knappen setzte lange vor dem digitalen Zeitalter ein. Die Karriere der kleinen Formen hängt eng mit kulturellen Errungenschaften des 17. Jahrhunderts zusammen, die bis zum 19. Jahrhundert in der Herausbildung professioneller Mediennetzwerke rasant an Bedeutung gewannen. Seitdem bilden Anekdoten, Fallbeispiele, Kurzmeldungen, »Vermischtes«, Schlagzeilen und Miszellen »aus aller Welt« wesentliche Elemente der Organisation und Kommunikation moderner Wissensbestände.
 

Contents

Erzählen Wissen und kleine Formen Eine Einleitung
7
Wechselwirkungen von Erzählen und Wissen in kurzen Prosaformen der Frühen Neuzeit am Beispiel des Apophthegmas
23
Erzählen als bloß andeutender Fingerzeig Brevitas Sprachverknappung und die Logik des Bildlichen in Karl Philipp Moritz Signatur des Schönen
47
InfusionsIdeechen und PfennigsWahrheiten Invention Ordnung und Erzählung des kleinen Wissens bei GCh Lichtenberg
67
Rätsel kurz erzählen Der Fall Kleist
91
Augenblicksbilder Kurznachrichten und die Tradition der faits divers bei Kleist Fénéon und Kluge
119
Kuriose und kurze Nachrichten Berichte über Vergiftungen in wissenschaftlichen Zeitschriften um 1850
141
Vom KurzGesagten im LangGedachten Friedrich Nietzsches AphorismusKataloge als zyklischserielles Erzählnetzwerk
161
Professionelle Kondensierung Die Annotation als Wissensformat im Catalog der American Library Association 18931926
229
Clipästhetik in der Industriemoderne Das frühe Kino und der Zwang zur Kürze
251
I dub thee Vampiris Zur wissenschaftlichen Erklärung im Horrorfilm der 1950er Jahre
269
Kurz und knapp? Oder doch komplex? Wissen in Formeln
289
Nach der Paranoia Don DeLillos Spiel mit der kurzen Form
309
Kurz souverän Twittern als sozioliterarische Praxis
325
Micro Movies Zur medialen Miniatur des SmartphoneFilms
349
Snap
367

Loos lesen Kleine Geschichten der modernen Architektur
185
Wie erzählt man vom Augenblick? Präsenzeffekte Serialität und ZeitWissen in Gertrude Steins frühen literarischen Portraits
209
Autorinnen und Autoren
391
Copyright

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About the author (2018)

Michael Gamper ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Ruth Mayer ist Professorin für American Studies an der Leibniz Universität Hannover. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Kulturen der Globalisierung und Science Studies.

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